Die Geschwindigkeit, mit der sich das Coronavirus weltweit ausbreitete, überraschte alle. Auch Unternehmen wurden kalt erwischt.
Während viele Unternehmen, darunter auch die Allianz, spezielle Covid-19-Krisenkomitees einrichteten, in denen die wichtigsten Unternehmensfunktionen vertreten waren, kämpften viele andere darum, ihren Betrieb aufrechtzuerhalten. Letztes Jahr war „Business-Continuity-Plan" vielleicht das meistgehörte Wort auf den Korridoren der Unternehmen. Seitdem hat sich der Fokus nur noch verschärft.
Rund 62 Prozent der Befragten des Risikobarometers sind der Meinung, dass die Erstellung oder Verbesserung von Business-Continuity-Plänen eine Priorität sein sollte.
Laut Thomas Varney, Regional Manager of Risk Consulting, North America, bei AGCS, hat die Pandemie gezeigt, dass die Business-Continuity-Planung ganzheitlicher und dynamischer werden muss. „Die Pläne müssen ständig aktualisiert und getestet werden, einschließlich der Verfügbarkeit von alternativen Lieferanten für Roh- und Zwischenprodukte. Sie müssen funktionsübergreifend sein und in das Risikomanagement und die strategischen Prozesse eines Unternehmens integriert werden."
Schon bevor die seismische Kraft von Covid-19 zu spüren war, wurde die steigende Komplexität globaler Lieferketten zu einem Grund zur Sorge für Unternehmen. Die plötzliche Unterbrechung im Jahr 2020 zwang sie dazu, ihre Lieferketten genauer unter die Lupe zu nehmen. In diesem Jahr erwarten etwa 45 Prozent der Befragten, dass sie mehrere Lieferanten und alternative Lieferketten entwickeln, um sich auf den Ernstfall vorzubereiten. „Als Reaktion auf die Pandemie sehen wir, dass Kunden Änderungen an ihren Lieferketten vornehmen, einschließlich Nearshoring (Verlagerung der Produktion in ein nahegelegenes Land) und teilweise Reshoring und Änderung der Standorte von Zulieferern, insbesondere für US-Unternehmen", sagt Philip.
Bestrebungen zum Aufbau widerstandsfähigerer Lieferketten sind zu begrüßen, da sie Unternehmen in die Lage versetzen, schnell auf Markttrends zu reagieren, sagt Georgi Pachov, Head of Portfolio Steering and Pricing bei AGCS. „Es geht nicht nur um die Begrenzung von Versicherungsansprüchen, widerstandsfähigere Lieferketten sollten auch zu erfolgreicheren Unternehmen führen."
Zu den weiteren Maßnahmen, die in Erwägung gezogen werden, gehören Investitionen in digitale Lieferketten, eine strengere Lieferantenauswahl, Auditierung und Risikobewertung sowie die Verwaltung von Beständen und Sicherheitsbeständen.