Mit ein wenig Wehmut blicken wir auf das Jahr 2019 zurück und wünschen uns beinahe, die Zeit zurückdrehen zu können: Aufgrund der zum Teil verheerenden Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie möchten die meisten wohl gerne ins Jahr 2019 zurückzugehen, um dann direkt ins Jahr 2021 vorzuspulen. Es gibt aber noch mehr, wofür man 2019 vermissen darf.
Es stellt sich heraus, dass das globale Geldvermögen trotz politischer und handelspolitischer Konflikte im vergangenen Jahr so schnell gewachsen ist wie seit 2005 nicht mehr. Dies ist nur eines der überraschenden Ergebnisse des gerade erschienenen Allianz Global Wealth Reports.
Weltweit stieg das Bruttovermögen 2019 um 9,7 Prozent auf den Rekordstand von 192 Billionen Euro und die Kapitalmärkte bejubelten die Finanzspritze der Zentralbanken in das System. Zentralbanken und Regierungen könnten auch in diesem Jahr die Retter sein: Wenn wir die erste Jahreshälfte als Indiz nehmen, könnten ihre Schritte, um die wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 abzufedern, den privaten Haushalten helfen, ihr Geldvermögen im Jahr 2020 zu erhalten.
Und nun zu den ernüchternden Nachrichten. Wir mussten nicht erst darauf warten, dass die Pandemie die Fortschritte zunichtemacht, die bei der Angleichung der Vermögensverteilung in der Welt in den vergangenen Jahren erzielt wurden. 2019 vergrößerte sich das Wohlstandsgefälle zwischen reichen und armen Ländern erneut, so dass der Unterschied im Nettovermögen pro Kopf vom 19-fachen im Jahr 2016 auf das 22-fache anstieg. Das ist zwar noch weit vom Rekordabstand zur Jahrtausendwende entfernt (damals betrug der Abstand das 87-fache), die Trendwende ist aber beunruhigend.
Weitere Erkenntnisse aus dem Jahresbericht, der die finanzielle Situation der Staatshaushalte in 57 Ländern überprüft: