Lange Zeit galt Alkohol als eine der gefährlichsten Ursachen für die Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit, aber mittlerweile erweisen sich die Ablenkungen, die von Smartphones, Navigationssystemen und anderen technischen Anwendungen ausgehen, als ein größeres Risiko. Rund 74 Prozent aller Fahrzeugführer geben zu, dass sie beim Fahren mit diesen Ablenkungen zu tun haben.
Eine neue Studie des Allianz Zentrums für Technik (AZT) zeigt, dass sich die Unfallgefahr deutlich erhöht, wenn die Aufmerksamkeit der Fahrer stärker auf die ihnen zur Verfügung stehende technische Ausstattung und weniger auf den Verkehr gerichtet ist. Die Untersuchung betont, dass zwischen der Verwendung von Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungsfunktionen im Auto und höheren Unfallraten ein statistischer Zusammenhang besteht.
So berichteten 60 Prozent der Fahrer, die in den zurückliegenden drei Jahren Unfälle hatten, dass sie beim Fahren ihr Mobiltelefon nutzen. Unter den unfallfreien Fahrern lag der entsprechende Anteil hingegen nur bei 37 Prozent.
„Das Ergebnis ist eigentlich keine Überraschung“, sagt Jochen Haug, Vorstand Schaden bei der Allianz Deutschland. „Je vielfältiger die Technik und je komplexer deren Bedienung, desto höher ist die Ablenkung vom Straßenverkehr.“