Was ist in Oklahoma passiert, und wie einzigartig ist ein solcher Wirbelsturm?
Jonathan Meagher: Die Kleinstadt Moore in Oklahoma wurde von einem gewaltigen Tornado heimgesucht. Keiner der Betroffenen wird dieses Erlebnis jemals vergessen. Obwohl Risikomodellierung mein Beruf ist, ist mir stets bewusst, wie schrecklich ein solches Ereignis für die Opfer ist. Historische Daten zu Wirbelstürmen, die 100 Jahre zurückreichen, zeigen, dass die Gegend um Oklahoma City rund alle 30 Jahre mit einem schweren Tornado rechnen muss. Unter schweren Tornados verstehen wir Stürme, die nicht nur an Holzhäusern, sondern auch an Häusern aus Beton Schaden anrichten können.
Bereits im Jahr 2012 wurde Amerika von einer Reihe von Tornados heimgesucht. Passiert das öfter, wie war das in der Vergangenheit?
In den USA gibt es jedes Jahr tausende Tornados. Im Frühjahr und Frühsommer treten Wirbelstürme im mittleren Westen und den südlichen Bundesstaaten häufig auf. Am selben Tag, an dem Moore, Oklahoma, vom Tornado getroffen wurde, verzeichneten die gesamten USA noch sechzehn weitere Wirbelstürme. Der mittlere Westen ist besonders anfällig für Tornados, weil dort kalte Luftmassen aus dem Norden und warme, feuchte Luftmassen vom Golf von Mexiko aufeinander treffen. Das führt oft zu Gewittern, die dann Wirbelstürme auslösen können.
In welchen anderen Regionen auf der Welt treten Tornados noch auf?
Fast überall auf der Welt kann es zu Wirbelstürmen kommen: überall, wo es Gewitter gibt, können auch Tornados auftreten.