Kampf gegen Sandy

Nordeuropa und Großbritanninen kämpfen mit Sturmtief Christian und seinen Folgen. Vor einem Jahr hat ein regelrechter Supersturm die Ostküste von Amerika verwüstet. Bert Reinauer, Vice President und Finanzdirektor von Reinauer Transportation sprach mit der Allianz darüber, wie seine Gesellschaft ihre Leute, Boote und Bürogebäude absicherte und ihren Betrieb aufrecht erhielt, während der Sturm in vollem Gange war. Reinauer Transportation ist führend im Öl- und Chemikalien-Transportgeschäft und hat seinen Hauptsitz in Staten Island, New York, einem der vom Hurrikan Sandy am härtesten betroffenen Regionen.

 

Ihr Unternehmen verfügt nicht nur über eine Flotte von mehr als 75 Schiffen sondern bietet auch Schiffsbau-, Frachtkahn- und Schleppdienstleistungen an. Wie hat sich der Hurrikan Sandy auf Ihr Geschäft ausgewirkt?

Bert Reinauer: Unsere Büros und der Wartungs- und Reparaturbetrieb befinden sich zwangsweise direkt am Wasser, so dass wir das akzeptieren müssen, was Mutter Natur uns bringt. Mit dem Hurrikan Sandy am 29. Oktober 2012 kam eine anderthalb Meter hohe Wasserwand auf uns zu und überflutetet unseren gesamten Gebäudekomplex. Besonders die unteren Stockwerke waren stark betroffen. Wir mussten den gesamten Teppichboden rausreißen, und alle unsere Dateien und Archive wurden zerstört.

 

In welcher Weise wurden Ihre Mitarbeiter betroffen?

Die meisten unserer Mitarbeiter arbeiten in diesen Stockwerken, so dass wir gezwungen waren, auf Alternativen zurück zu greifen, um unseren Betrieb fortzusetzen. Zwischendurch teilten sich acht Kollegen einen Tisch – wir nannten das die “Zelle” – mit einer Fülle von Telefonen und Computern. Wir hatten enormes Glück, dass keiner aus unserer Mannschaft verletzt wurde und dass kein einziges unserer Schiffe beschädigt wurde.

 

Wann haben Sie zum ersten Mal von dem Sturm gehört und was waren Ihre größten Befürchtungen? 

In der Woche vor dem 29. Oktober war sich jeder im Nordosten über den Sturm im Klaren und seines potenziellen Ausmaßes sehr wohl bewusst. Wir wussten, dass wir unsere Boote sichern mussten, da dies unsere erste, nicht jedoch unsere einzige Priorität war. Dann mussten wir sicherstellen, dass wir unsere Büroausstattung und Computer in die oberen Stockwerke unterbringen konnten. Als die Schadenregulierer kamen, konnten sie sofort feststellen, dass wir alle Anstrengungen unternommen hatten, um Schäden zu minimieren.

Wie lange hat es gedauert, bis der Betrieb wieder voll einsatzfähig war?

Unsere operative Abteilung befindet sich im zweiten Stockwerk, so dass wir - sobald unsere Notstromaggregate funktionierten - sofort die Kommunikation zu unseren Schiffen wieder aufnehmen konnten. Es gab zu keiner Zeit eine Betriebsunterbrechung. Dank unserer Notstromaggregate konnten wir nach wie vor 24 Stunden am Tag arbeiten. Die übrigen Gebäude erlitten große Schäden, und es hat wesentlich länger gedauert, sie wiederherzustellen. Nach Sandy war die Nachfrage nach Bauunternehmern und Reparaturdienstleistern groß. Ende Januar 2013 waren unsere 75 Mitarbeiter wieder in ihren Büroräumen und der ursprüngliche Stand war wiederhergestellt.

 

Waren Sie von den großflächigen Stromausfällen nach dem Sturm betroffen?

Unsere Wartungs- und Reparaturabteilung hat bei den Vorbereitungsarbeiten vor dem Sturm großartige Arbeit geleistet. Außerdem waren wir nur für kurze Zeit ohne Strom. Unsere Notstromaggregate haben ja funktioniert, und angesichts des beladenen Öltankers, der an unserem Dock vor Anker lag, hatten wir das Glück, über Treibstoff zu verfügen. Ich glaube, wir haben auf das richtige Geschäft gesetzt ...

 

Hatten Sie vor dem Sturm einen Plan zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs? Wenn ja, war er wirksam?

Wir hatten zwar einen Plan in der Schublade, der sich auch als äußerst effektiv herausgestellt hat, aber Pläne haben ihre Grenzen. Wir konnten eine große Menge an Maschinen bergen, indem wir sie in die oberen Stockwerke brachten; trotzdem belief sich unsere Schadenersatzforderung insgesamt auf zwei Millionen Dollar.

Nach einer Katastrophe größeren Ausmaßes muss man immer schauen, wie vorgegangen wurden und was man tun kann, um zukünftige Schäden zu vermeiden oder zu minimieren. Das tun wir natürlich, aber aufgrund der Art unseres Geschäfts werden wir immer direkt am Wasser sein.

 

Angesichts der Tatsache, dass Sie Kraftstoffe entlang der Ostküste transportieren, inwieweit waren Sie von der Schließung des New Yorker Hafens betroffen?

Die Küstenwache der Vereinigten Staaten hat den New Yorker Hafen für mehrere Tage geschlossen. Während dieser Zeit wurden unsere Schiffe zu sicheren Häfen - zum North Hudson River, zu unserer Anlegestelle in Erie Basin, zu unserem Dock in Staten Island und zu anderen - geschickt. Wir hatten einen beladenen Tanker an unserem Hauptdock in Staten Island, der den ganzen Sturm wie durch ein Wunder völlig unbeschadet überstanden hat. Er hatte ca. 108,600 Barrels Benzin geladen, und wir erhielten von unserem Kunden die Erlaubnis, einen Teil dieses Benzins zu verbrauchen (natürlich haben wir dafür gezahlt). Sobald uns die US Küstenwache die Erlaubnis erteilte, brachten wir den Tanker dorthin, wo Benzin dringend benötigt wurde, aber das dauerte eine gewisse Zeit, da im Wasser eine Menge Trümmer trieben und einige Terminals nicht in Betrieb waren.

 

Welche Auswirkungen auf Ihr Geschäft sind von Sandy ein Jahr danach noch zu spüren?

Gerade kürzlich habe ich in den Nachrichten einen Bericht über diejenigen gesehen, die immer noch mit den Folgen von Sandy zu kämpfen haben. Es muss für diejenigen, die immer noch darunter leiden, sehr beklemmend sein. Eine Beobachtung, die ich gemacht habe, ist, dass wir nicht nach jemandem suchen mussten, der uns helfen würde, und auch nicht auf Hilfe von der Regierung warten mussten. Wir wendeten uns an die Allianz, und unser Versicherer erfüllte und übertraf mit seinem Verständnis, seiner Professionalität und seiner Empathie alle unsere Erwartungen. Sie waren sofort zur Stelle - und darum geht es.

 

Was nehmen Sie aus dieser Erfahrung mit?

Am Morgen nach dem Hurrikan schickte ich eine SMS (es gab keine Netzwerk- oder Internetverbindung) an Art Moossmann, Chief Underwriting Officer Specialty bei Allianz Global Corporate & Specialty, und an unsere Makler Ron Sensenbach und Sherrie Boatman von AON, in der ich ihnen unsere Sorgen mitteilte. Ihre Antwort kam prompt, und sie versicherten uns, dass sie sich um uns kümmern würden. Es ist das sichere Gefühl, dass eine Versicherungsgesellschaft vermitteln sollte. Außerdem ist es entscheidend, dass Kunde und Versicherer das Risiko erkennen und gemeinsam an einer erfolgreichen Lösung arbeiten.

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:

 

Annika Schuenemann
Allianz Global Corporate & Specialty AG
Tel.: +1.646.472-1580
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