Bridget Driscoll ist in die Geschichte als erste Person eingegangen, die durch einen Autounfall ums Leben kam. Sie wurde von einem Fahrzeug erfasst, mit dem man im britischen Crystal Palace Fahrten zu Demonstrationszwecken durchführte. Obwohl das Auto nur mit 6,4 km/h unterwegs war, zögerte sie, als es auf sie zukam. Zeugen zufolge machte sie einen „verwirrten“ Eindruck, bevor sie angefahren wurde.
Bridget erlag ihren Verletzungen. Obwohl der Fahrer erst seit drei Wochen Auto fuhr und keine Anweisungen dazu erhalten hatte, auf welcher Straßenseite er fahren müsse, beschied das Gericht, dass es sich um einen „Unfall mit Todesfolge“ handelte. Der Gerichtsmediziner gab an, er hoffe, dass so etwas nie wieder passieren würde.
Damals konnten sich nur wenige vorstellen, welchen Einfluss das Auto einmal auf die Welt haben würde. Zu diesem Zeitpunkt fuhr nur eine Handvoll Autos auf den Straßen und der deutsche Kaiser Wilhelm II. sagte beispielsweise: „Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“ 1905 hatte der Kaiser allerdings seine Meinung geändert und trat dem Kaiserlichen Automobil-Club (KAC) bei, der Autorennen für betuchte Männer organisierte.
Es gibt keine Aufzeichnungen dazu, ob das Unfallauto, das Bridget erfasste, versichert war. Möglich ist es jedenfalls. In früheren Tagen waren Autos häufig über Policen versichert, die Pferdefuhrwerke deckten. Die ersten Autoversicherungsverträge wurden in Großbritannien und den USA 1898 geschlossen. Bridgets Tod veranschaulicht, warum die Fahrzeugversicherung und entsprechende Vorschriften zunehmend an Bedeutung gewannen.