Im Straßenverkehr werden bereits autonome Autos getestet. Pilottests mit unbemannten Schiffen könnten schon bald folgen. Rolls-Royce, ein Vorreiter im Bau autonomer Schiffe, geht davon aus, dass die ersten ferngesteuerten Schiffe ab 2020 in Küstennähe und ab 2025 in internationalen Gewässern verkehren könnten.
Die ersten vollständig autonom fahrenden, unbemannten Hochseeschiffe könnten 2035 in See stechen. In Japan entwickeln Reedereien gemeinsam mit Schiffsbauern autonom fahrende Frachtschiffe, die ebenfalls 2025 in Betrieb genommen werden könnten. In der Ostsee will das 2016 gegründete One Sea Konsortium bereits in drei Jahren die Grundlagen für komplett ferngesteuerte Schiffe geschaffen haben. Bis 2025 soll hier ein autonomer gewerblicher Schiffsverkehr Realität werden. Eines der ehrgeizigsten Zeitziele hat sich das britisch-norwegische Konsortium von Automated Ships und Kongsberg Maritime gesetzt: Hronn, das erste vollautomatische Offshore-Versorgungsschiff, soll 2018 in Betrieb genommen werden.
Die hinter diesen Schiffen stehende Technologie entwickelt sich rasant weiter. Schiffe, die von Land aus ferngesteuert werden oder autonom fahren, könnten ihren eigenen Status und die Umgebung um sie herum überwachen und auf Basis dieser Informationen gegebenenfalls autonom Entscheidungen treffen. Tatsächlich reicht der potenzielle Automatisierungsgrad weit über die Anwendung an Bord hinaus bis in alle Teile der Frachttransportkette. „Autonome Technologie könnte den Frachttransport genauso revolutionieren wie die Einführung der Container vor rund 50 Jahren“, sagt Captain Andrew Kinsey, Senior Marine Risk Consultant bei AGCS.