Nach dem Sieg von IBMs Watson in der US-amerikanischen Quizshow Jeopardy! im Jahr 2011 brauchte es gefühlt kaum mehr als einen Wimpernschlag, bevor der große Hype ausbrach. Das kognitive Computersystem hatte gerade erst zwei ehemalige Gewinner der Sendung in einem Aufeinandertreffen von Mensch gegen Maschine geschlagen und eine Million US-Dollar gewonnen, als die Medien bereits erklärten, es würde die Welt neu erfinden.
2013 gab IBM bekannt, dass Watson erstmalig zu einem kommerziellen Zweck eingesetzt werden und Entscheidungen hinsichtlich der Behandlung von Lungenkrebs unterstützen sollte. Seitdem soll Watson angeblich das Wetter vorhersagen, Rezepte schreiben, die Entwicklung in Afrika vorantreiben und an einem Smart Assistant für General Motors arbeiten. Im vergangenen Jahr schrieb das System sogar gemeinsam mit Grammy-Gewinner Alex Da Kid den Herzschmerz-Song „It's not easy“.
„Watson ist vermutlich nicht so omnipräsent, wie es scheinen mag“, sagt Roy Löschner, Global Head of Shared Services bei der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS), „aber es besteht kein Zweifel daran, dass Cognitive Computing die Welt verändern wird.“
Science Fiction ist voll von Geschichten über intelligente Maschinen, die unabhängig vom Menschen funktionieren. Die Realität ist allerdings profaner. Viele Experten sind der Meinung, dass es keine künstliche Intelligenz geben wird. Stattdessen befänden wir uns in einem Stadium der „kognitiven“ Intelligenz: Die Menschheit macht sich die Möglichkeiten von Rechnern zunutze, um ihre eigenen Fähigkeiten zu steigern. Laut Löschner verändert diese Technologie bereits die Versicherungsbranche.