Eines Tages sollen hier 3000 Menschen wohnen und 12 600 arbeiten. Noch ist das riesige Gelände hinter dem Münchner Ostbahnhof eine einzige Baustelle. Aber im neuen Werksviertel, einst Standort von Pfannis Knödelfabrik, geht es munter voran. Schiffscontainer sind mit wilden Graffiti besprüht, und aufeinandergestapelt beherbergen sie eine Cafeteria und eine Kölsch-Kneipe.
In einer aufgemöbelten Werkshalle nebenan haben sich junge Unternehmen eingemietet; im zweiten Stockwerk zum Beispiel die Titaneon Media AG, in der sich Torwartlegende Oliver Kahn als Internetunternehmer betätigt. Ganz oben residiert die Allianz.
Das 1890 gegründete Versicherungsunternehmen hat hier das Quartier für seine Global Digital Factory aufgeschlagen, die neben der Allianz X die Digitalsierung erprobt. Das campusartige Umfeld der Digitalfabrik, gepaart mit dem an das Alphabet-Forschungslabor Google X angelehnten Namen sollen offenkundig den Gründerspirit des Silicon Valleys in den Münchner Konzern tragen.