Wie können Versicherer also ihr Kapital effizient nutzen und gleichzeitig die neuen regulatorischen Anforderungen erfüllen?
In einem Bericht stellt das Beratungsunternehmen McKinsey mehrere Optionen vor, die sich in drei große Kategorien einteilen lassen – transaktionale Hebel wie die teilweise oder vollständige Veräußerung von Produkten und Geschäftsbereichen, die nicht mehr weitergeführt werden, strukturelle Hebel wie die Anpassung des Produktmixes und operative Hebel wie die Zusammenarbeit mit Spezialisten zur Verwaltung dieser Altbestände oder Life Back Books.
Die beste Strategie besteht darin, je nach Art des Geschäfts eine Mischung aus verschiedenen Optionen anzuwenden.
In einigen Fällen ist die Übergabe der Back Books an einen Spezialisten die sinnvollste Option. So hat beispielsweise die Allianz im April einen Teil ihres geschlossenen Lebensversicherungsportfolios in Belgien an Monument Assurance Belgium (MAB) verkauft.
Solche Spezialisten, die in Finanzkreisen als Konsolidierer bezeichnet werden, bringen laut einem Bericht von Fitch Ratings drei Kernkompetenzen mit – effiziente Modelle zur Verwaltung von Versicherungsverträgen, starke Fähigkeiten bei festverzinslichen Anlagen und integriertes Kapitalmanagement.
Was die strukturellen und operativen Hebel angeht, hat die Allianz mehrere Initiativen ergriffen. Dazu gehören alternative Asset-Management-Ansätze wie Investitionen in Gewerbeimmobilien und Infrastruktur sowie Partnerschaften mit Spezialisten für die Vertragsverwaltung unter Beibehaltung der primären Kundenbeziehung.
Zwischen 2015 und 2020 hat sich der Anteil kapitaleffizienter Produkte am Gesamtportfolio der Allianz von 25 Prozent auf 41 Prozent erhöht.