Homeoffice ist nicht neu. Gerade Technologieunternehmen hatten es schon früher eingeführt.
Es ist in der Tat ein spannendes Thema. Das Weltwirtschaftsforum zitiert eine Studie und hebt hervor, dass ganze 98 Prozent der Belegschaft gerne die Möglichkeit hätten, remote zu arbeiten.
Auch die Allianz hatte bereits 2011 die Vorteile M erkannt. Mit dem Allianz Virtual Client (AVC) startete das Unternehmen seine Strategie zur Virtualisierung von Arbeitsplätzen. Heute hat allein diese Kernplattform weltweit mehr als 110.000 Nutzer, und täglich kommen weitere hinzu. Mitarbeiter nutzen vom Unternehmen zur Verfügung gestellte Geräte oder sogar ihre privaten Laptops, um über eine sichere Zwei-Faktor-Authentifizierung auf den AVC zuzugreifen.
„Auf dem Höhepunkt der Krise konnten 90 Prozent unserer Mitarbeiter nahtlos von zuhause arbeiten, weil wir die IT-Infrastruktur schon seit einer Weile aufgebaut hatten“, sagt Olav Spiegel, verantwortlich für die Globale Arbeitsplatzstrategie und Mitglied der Task Force „New Work Model“, zuständig für die Technologie.
Die Allianz Deutschland, die deutsche Einheit der Gruppe, war ihrer Zeit voraus: „Hier wurde im vergangenen Jahr ein Projekt zur Einrichtung von Home-Offices gestartet. Als die Coronavirus-Krise eintrat, arbeiteten bei der Allianz Deutschland bereits 8.000 Mitarbeiter voll ausgestattet, einschließlich Bildschirm, Thin Client, Tastatur und Maus, von zuhause“, erläutert Spiegel.
Die eigene Infrastruktur ermöglichte es der Allianz Gruppe, bei Bedarf schnell Kapazitäten hinzuzufügen. „Wir waren nicht sehr stark auf Drittanbieter angewiesen. Wenn zum Beispiel unsere Remote-Zugriffskapazität die maximale Grenze erreichte, setzten wir unsere eigene Testkapazität ein“, fügt er hinzu.
Im Gegensatz dazu überraschte der plötzliche Anstieg bei der Nutzung von Online-Kollaborationstools wie Videokonferenzen die Anbieter dieser Anwendungen. Selbst bei vorhandener Pufferkapazität wäre die Bewältigung eines solch enormen Nachfrageschubs selbst für Cloud-Anbieter nicht ohne Probleme möglich gewesen. Während der Krise arbeitete die Allianz mit ihren Partnern und Anbietern zusammen, um die vom Unternehmen genutzten Anwendungen zu stabilisieren. Heute führt die Allianz mehr als 100.000 virtuelle Meetings pro Woche auf ihren Plattformen durch, so dass das Geschäft wie gewohnt weiterlaufen kann.
„Unser früher Einstieg in diese Technologie hat uns gut auf solche Situationen vorbereitet. Viele weniger gut vorbereitete Unternehmen hatten Mühe, ihre Mitarbeiter dazu zu bringen, online zu arbeiten“, sagt Spiegel.