Allianz erwartet mittelfristige Zinserholung

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld bleibt weiterhin die zentrale Herausforderung für Sparer und Investoren. Angesichts des überraschenden Schrittes der Europäischen Zentralbank, den Leitzins auf ein historisches Tief von 0,25 Prozent zu senken, und mit Blick auf eine anhaltenden Politik des billigen Geldes in den USA und Japan, dürfte der Druck auf die Renditen anhalten.
 

„Wir beobachten steigende Bewertungen bei verschiedenen Kapitalanlagen“, sagte Maximilian Zimmerer, im Vorstand der Allianz SE für die Investments der Gruppe verantwortlich, anlässlich des jährlich stattfindenden Capital Markets Roundtable in Frankfurt am Main. „Hier droht eine Blasenbildung, wenn die Zinsen nicht allmählich ihr künstlich niedriges Niveau verlassen.“
 

Druck auf Renditen dürfte anhalten
 

Für die USA erwartet die Allianz mittelfristig einen allmählichen Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik, sobald die US-Notenbank ausreichend Anzeichen für ein beschleunigtes Wirtschaftswachstum sieht. Auch wenn dies nicht zwangsläufig eine Erhöhung der Leitzinsen bedeutet, könnte die angekündigte Rückführung der expansiven Geldpolitik (Tapering) bereits kurzfristig zu einem leichten Anstieg des Zinsniveaus beitragen. Der Druck auf die Renditen dürfte dennoch anhalten.
 

Sobald es in den USA erste Anzeichen einer Zinswende gibt, wird sich dies unmittelbar auch auf die Zinsen im Euroraum auswirken. „Historisch haben die europäischen Zinsen die Entwicklung der US-Zinsen zumindest teilweise nachvollzogen“, sagte Maximilian Zimmerer. „Dies dürfte sich auch in den kommenden Monaten zeigen – trotz der Zinssenkung der Europäischen Zentralbank.“
 

Die Wirtschaft im Euroraum hat die Rezession in diesem Sommer überwunden und die Allianz rechnet für die kommenden Monate mit einem moderaten Aufwärtstrend. „Deshalb war aus unserer Sicht eine wiederholte Senkung der EZB-Zinsen nicht nötig“, sagte Zimmerer. „Die Frage ist: Wer profitiert von der erneuten Zinssenkung? Künstlich niedrige Zinsen reichen alleine nicht aus, um aus der Finanzkrise zu kommen. Die Zinssenkung dürfte kaum noch stimulierende Effekte entfalten.“
 

Das niedrige Zinsumfeld birgt besondere Herausforderungen für die Kapitalanlage. Anhaltend niedrige Zinsen schlagen sich unweigerlich auch in den Bewertungsniveaus anderer Anlageklassen nieder. Das kann in einzelnen Segmenten zu nicht dauerhaft haltbaren Überbewertungen, sprich einer Vermögenspreisblase, führen.
 

„Langer Atem erforderlich“
 

„Die Identifikation von Übertreibungen ist in der heutigen Zeit eine unserer wichtigsten Aufgaben geworden“, sagte Zimmerer. „Die langen Zeithorizonte unserer Verpflichtungen sind für uns als Investor einerseits natürlich eine Herausforderung, andererseits jedoch auch ein großer Vorteil. Diesen gilt es zu nutzen.“
 

Daher seien nicht börsennotierte Anlageklassen wie Immobilien, besicherte Darlehen oder alternative Investitionen wie Infrastruktur, die kurzfristig orientierten Investoren nicht in gleicher Form offen stehen, für die Allianz interessant. Sie erfordern jedoch einen langen Atem und entsprechende Managementkapazität, um die notwendigen Kompetenzen aufzubauen und einen direkten Marktzugang zu erhalten, so Zimmerer.
 

„Langfristige Investitionen in nicht börsennotierten Anlageklassen können dabei zweierlei Nutzen stiften: Die Allianz und ihre Kunden profitieren von attraktiven Erträgen bei einem akzeptablen Risiko und gleichzeitig stehen wir der Wirtschaft als dauerhaft engagierter Kapitalgeber für Projekte mit langem Zeithorizont zur Verfügung“, sagte Maximilian Zimmerer abschließend.

Maximilian Zimmerer, Mitglied des Allianz SE Vorstands: „Die Identifikation von Übertreibungen ist in der heutigen Zeit eine unserer wichtigsten Aufgaben geworden.“
Maximilian Zimmerer, Mitglied des Allianz SE Vorstands: „Die Identifikation von Übertreibungen ist in der heutigen Zeit eine unserer wichtigsten Aufgaben geworden.“

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:

 

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