Allianz Gruppe im dritten Quartal 2008

• Dresdner Bank als nicht-fortgeführtes Geschäft1 bilanziert; Umsetzung der Transaktion läuft nach Plan
• Quartalsüberschuss aus fortgeführtem Geschäft von 545 Mio. Euro
• Quartalsverlust unter Berücksichtigung des nicht-fortgeführten Geschäfts von 2,0 Mrd. Euro
• Solvabilitätsquote von 157 Prozent
• Perlet: "Wir haben unsere starke Kapitalposition und Solvabilität erhalten."

Die Allianz Gruppe hat auch im dritten Quartal 2008 ihre Finanz- und Ertragskraft bewahrt, obwohl die Turbulenzen an den Aktienmärkten und ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld das Geschäft der gesamten Finanzdienstleistungsbranche schwer getroffen haben. Der gesamte Umsatz sank im dritten Quartal 2008 leicht um 3,8 Prozent auf 21,1 Mrd. Euro von 21,9 Mrd. Euro im dritten Quartal 2007. Das operative Ergebnis ging von 2,6 Mrd. Euro im Vorjahresquartal auf 1,6 Mrd. Euro zurück. Der Quartalsüberschuss aus fortgeführtem Geschäft betrug im dritten Quartal 545 Mio. Euro, verglichen mit 2,0 Mrd. Euro im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres.

In den ersten neun Monaten 2008 erzielte die Allianz Gruppe ein operatives Ergebnis von 6,5 Mrd. Euro nach 7,7 Mrd. Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Nettoergebnis aus fortgeführtem Geschäft erreichte 4,2 Mrd. Euro nach 6,1 Mrd. Euro in den ersten neun Monaten 2007.

Die schwierigen Bedingungen am Kapitalmarkt haben im dritten Quartal eine negative Auswirkung auf Umsatz und operativen Gewinn des Lebensversicherungs- und Asset-Management-Geschäfts gehabt. Die Schaden- und Unfallversicherung, das größte Geschäftssegment der Allianz Gruppe, hat sich widerstandsfähig gezeigt.

Die Dresdner Bank wird auf Grund ihres Verkaufs rückwirkend zum 1. September 2008 als "nicht-fortgeführtes Geschäft" bilanziert. Aus diesem nicht-fortgeführten Geschäft resultiert im dritten Quartal ein Verlust von 2,6 Mrd. Euro. Dieser setzt sich zusammen aus einem Nettoergebnis der Dresdner Bank von minus 1,2 Mrd. Euro im dritten Quartal sowie transaktionsbedingten Abschreibungen nach IFRS 5 von 1,4 Mrd. Euro.

Der gesamte Nettoverlust der Allianz liegt im dritten Quartal bei 2,0 Mrd. Euro, verglichen mit einem Nettogewinn von 1,9 Mrd. Euro im Vorjahresquartal.

Mit einem Eigenkapital von 37,5 Mrd. Euro bleibt die Kapitalausstattung der Allianz Gruppe ebenso auf einem hohen Niveau wie die Solvabilitätsquote von 157 Prozent², in der bereits eine anteilige Dividende von 1,6 Mrd. Euro berücksichtigt ist.

"Trotz der Finanzmarktturbulenzen haben wir unsere starke Kapitalposition und Solvabilität erhalten. Wir werden auch weiterhin umsichtig agieren und zum Nutzen unserer Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre konservativ investieren. Der Verkauf der Dresdner Bank verläuft nach Plan", sagte Helmut Perlet, Mitglied des Vorstandes der Allianz SE.

Die Schaden- und Unfallversicherung hat im dritten Quartal ein solides Ergebnis erzielt. Die Bruttoprämieneinnahmen stiegen im Berichtszeitraum auf 10,8 Mrd. Euro von 10,7 Mrd. Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Bereinigt um Wechselkursschwankungen und Konsolidierungseffekte erhöhte sich der Umsatz um 7,8 Prozent.

Das operative Ergebnis sank im dritten Quartal 2008 auf 1,2 Mrd. Euro von 1,5 Mrd. Euro im dritten Quartal 2007. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf zwei Faktoren zurückzuführen: Die Kreditversicherung verzeichnete Zahlungsverzögerungen, da viele Lieferanten von einem Liquiditätsengpass betroffen waren. Das US-Agrargeschäft musste Ende September Verluste auf Grund des Preisverfalls bei Rohstoffen verkraften.

Die Kostenquote verringerte sich im dritten Quartal auf 26,2 Prozent von 27,6 Prozent im Vorjahresquartal. Die Combined Ratio betrug im gleichen Zeitraum 96,2 Prozent und lag damit über den 94,1 Prozent des Vorjahreszeitraumes.

"Unser Schaden- und Unfallgeschäft bleibt auch in der aktuellen Situation sehr widerstandsfähig. Wir sind in guter Verfassung und für uns kommt weiterhin Profitabilität vor Volumenausweitung", sagte Helmut Perlet.

Helmut Perlet: "Wir haben unsere starke Kapitalposition und Solvabilität erhalten"

In der Lebens- und Krankenversicherung gingen die Prämieneinnahmen im dritten Quartal auf 9,4 Mrd. Euro zurück, verglichen mit 10,2 Mrd. Euro im dritten Quartal des vergangenen Jahres. Die Bedingungen an den Finanzmärkten haben sich negativ auf den Absatz der fondsgebundenen Produkte ausgewirkt, der um 1,3 Mrd. Euro nachgab, während die Prämieneinnahmen aus den klassischen Lebensversicherungsprodukten im Jahresvergleich deutlich um 10 Prozent oder 400 Mio. Euro zulegten. Vor allem Deutschland, die Schweiz und Frankreich legten im klassischen Lebensversicherungsgeschäft zu.

Der Abschwung an den Finanzmärkten belastete das operative Ergebnis aus Kapitalanlagen mit Abschreibungen von 1,6 Mrd. Euro sowie mit rund 500 Mio. Euro geringeren realisierten Gewinnen als noch im dritten Quartal 2007. Das operative Ergebnis im dritten Quartal 2008 verringerte sich auf 218 Mio. Euro von 873 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.

Allianz Banking, zu dem nun in Deutschland die Oldenburgische Landesbank (OLB), eine Million von Allianz Agenturen geworbene Kunden sowie das Allianz Bankgeschäft in Italien, Frankreich und New Europe gehören, hat im dritten Quartal 2008 operative Erträge in Höhe von 123 Mio. Euro erzielt. Im dritten Quartal fiel das operative Ergebnis auf minus 17 Mio. Euro von minus 14 Mio. Euro im Vorjahresquartal.

Die Dresdner Bank, jetzt als nicht-fortgeführtes Geschäft ausgewiesen, erzielte im dritten Quartal operative Erträge von 747 Mio. Euro, nach 1,2 Mrd. Euro im Vorjahresquartal. Das Bankgeschäft hatte weiterhin unter den schwachen und volatilen Märkten zu leiden. Das operative Ergebnis sank im dritten Quartal auf minus 835 Mio. Euro gegenüber 87 Mio. Euro Gewinn im Vorjahr.

Die Kernkapitalquote (Tier I) der Dresdner Bank lag per Ende September bei 8,1 Prozent.

Im Asset Management gingen die operativen Erträge im dritten Quartal auf 698 Mio. Euro zurück nach 803 Mio. Euro im dritten Quartal des Vorjahres. Das operative Ergebnis wurde stark von Wechselkurs- und Kapitalmarkteffekten beeinflusst und lag bei 186 Mio. Euro, was einem Rückgang von 44 Prozent im Vergleich zum starken Vorjahresquartal entspricht, als das operative Ergebnis 330 Mio. Euro betrug.

Die verwalteten Kapitalanlagen für Dritte stiegen zum Ende des Quartals auf 754 Mrd. Euro. Zum Ende des Vorquartals hatten sie bei 740 Mrd. Euro gelegen. Trotz des zunehmend herausfordernden Umfelds betrugen die Mittelzuflüsse im Quartal 5,6 Mrd. Euro. Ein negativer Kapitalmarkteffekt von 44 Mrd. Euro wurde durch einen positiven Wechselkurseffekt von 53 Mrd. Euro überkompensiert.

"Kontinuierliche Mittelzuflüsse und eine solide Performance zeigen deutlich, dass wir auch in turbulenten Zeiten eine starke Position bei den verwalteten Kapitalanlagen für Dritte haben", sagte Helmut Perlet.

"Unsere Aussagen zum Vorbehalt in Bezug auf die Finanzmärkte hatten nie eine größere Bedeutung als in diesem Quartal. Ohne eine umfassende Erholung der Aktienmärkte werden wir unser Ziel eines operativen Ergebnisses ohne das Bankgeschäft von 9 Mrd. Euro in diesem Jahr und auch 2009 nicht erreichen können. Zuverlässige Aussagen über künftige Erträge sind in diesem Umfeld kaum möglich", sagte Helmut Perlet und fügte hinzu: "Das operative Ergebnis von 6,5 Mrd. Euro von Januar bis September ist ein Beleg für die fundamentale Stärke unseres Geschäfts."


1 Mit Bekanntgabe des Verkaufs wurde der verkaufte Teil der Dresdner Bank als "zu Veräußerungszwecken gehalten" (Held-for-Sale) und als "aufgegebener Geschäftsbereich" qualifiziert. Aus diesem Grund werden die Ergebnisse der Teile der Dresdner Bank, die an die Commerzbank veräußert werden, in all unseren operativen Erträgen und Ergebniszahlen für fortzuführende Geschäftsbereiche nicht mehr berücksichtigt.

2 Solvabilität berechnet gemäß des von der BaFin veröffentlichten Änderungsentwurfs zur FkSolV, welcher die Behandlung von unrealisierten Gewinnen/Verlusten auf das Anleiheportfolio revidiert.


Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen hier zur Verfügung gestellt wird.
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