Wie AGCS die Entwicklung der Schäden durch Hurrikan Harvey beobachtet und betroffene Unternehmen vor Ort unterstützt

Welche Richtung nimmt der Sturm? Ist der höchste Wasserpegel schon erreicht? Welche Unternehmen haben bereits Schäden gemeldet? Seit der Hurrikan Harvey den Großraum Houston, die viertgrößte Stadt der USA und eine wichtige Wirtschaftsregion, mit Wind und Wassermassen lahmgelegt hat, kommt die Loss Event Task Force des globalen Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) täglich in München zusammen.

Am Tisch sitzen Schadenregulierer, Ingenieure, Klimaforscher, Rückversicherungsspezialisten und Finanzcontroller aus dem Münchener Headquarter der AGCS. Über eine Telefonkonferenz sind auch Experten aus New York und Chicago zugeschaltet, ein Schadenregulierer aus dem AGCS-Büro in Houston wählt sich aus dem Home Office ein: Das globale Team diskutiert den möglichen Sturmverlauf und Überflutungsgebiete, bringt sich gegenseitig auf den neuesten Stand und verschafft sich einen Überblick, welche der bei AGCS versicherten Unternehmen Schaden genommen haben könnten.

Natürlich lassen sich mit modernen Modellierungstools für Naturkatastrophen und Big-Data-Analysen potenzielle Schadenszenarien für Harvey entwickeln. Doch diese würden sich quasi stündlich ändern und die Bandbreite der Prognosen wäre breit. Derzeit ist es schlichtweg unmöglich, den Schaden zu ermessen. Viele Gebiete im Großraum Houston standen am vergangenen Wochenende noch unter Wasser. Erst im Laufe der Woche sollen die Wassermassen langsam abfließen – mancherorts könnte es jedoch erst in ein oder zwei Wochen wieder trocken sein. Fahrten in das Katastrophengebiet sind schwierig bis unmöglich, da Straßen gesperrt sind. Benzin ist knapp und die Zerstörung allgegenwärtig.
  

„Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können wir noch keine verlässlichen Aussagen zu möglichen Schäden oder gar Schadenhöhen machen, es wäre reine Spekulation“, erklärt Jörg Ahrens, Global Head of Key Case Management und Leiter der Harvey Loss Event Task Force. Ein paar Dutzend Unternehmen hätten bereits vorsorglich Schadenfälle angezeigt, darunter sind vor allem Hafenanlagen oder die ölverarbeitende Industrie. Doch das wahre Ausmaß der Schäden liegt selbst für diese Unternehmen noch im Dunkeln.

 

„Die meisten betroffenen Unternehmen wissen derzeit nur, dass ihr Gelände oder ihre Gebäude unter Wasser stehen, aber nicht einmal die eigenen Mitarbeiter haben aus Sicherheitsgründen bisher Zugang“, weiß Steve Kennedy, Regional Head of Property, Energy and Engineering Claims für Nordamerika. Auch das AGCS-Büro in Houston ist geschlossen und wird voraussichtlich am Dienstag wieder öffnen.
  

Im den kommenden Tagen und Wochen werden sich betroffene Unternehmen zusammen mit Allianz Schadengutachtern einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Schäden verschaffen. Bei Inspektionen untersuchen sie vor Ort, ob und inwieweit Hafeninfrastruktur, Industrieanlagen, Bürogebäude oder Einkaufszentren durch Wind und Wasser Schaden genommen haben. Ob Maschinen repariert werden können oder als Totalschaden zu deklarieren sind, lässt sich vergleichsweise einfach feststellen. Wesentlich schwieriger – und auch schwerwiegender für die Unternehmen – ist die Ermittlung der Verluste, die durch den Stillstand des Betriebs oder Lieferkettenunterbrechung über die nächsten Wochen oder gar Monate entstehen werden. Solche Betriebsunterbrechungsschäden erreichen schnell Millionenhöhe und übersteigen die eigentlichen Sachschäden um ein Vielfaches. 

 

„Wir unterstützen und beraten unsere Kunden aktiv vor, während und nach dem Sturm, um den Schaden zu begrenzen, und helfen ihnen, möglichst schnell wieder in den Normalbetrieb zurückzukehren“, betont Ahrens. „Außerdem bemühen wir uns – wo immer möglich – um schnelle Deckungszusagen und Vorauszahlungen.“  

 

Wie groß die persönliche Katastrophe für viele Bewohner Houstons ist, ist offensichtlich. Der Schaden, den Hurrikan Harvey Unternehmen und der Volkswirtschaft zugefügt hat, wird sich hingegen erst mittelfristig ermessen lassen. Vergleiche mit früheren Naturkatastrophen wie „Superstorm Sandy“, dessen Sturmfluten die Nordostküste der USA im Oktober 2012 trafen, mehr als 900 Schadenfälle allein für AGCS verursachten und die Versicherungsindustrie 29.5 Mrd. US-Dollar kosteten, oder dem vergleichsweise moderaten Tropensturm Allison aus dem Jahr 2001, der ebenfalls heftige Regenfälle brachte, haben derzeit nur bedingte Aussagekraft.

 

„Das wird die Zeit zeigen“, erklärt Ali Shahkarami, der bei AGCS für die Bewertung von Naturkatastrophenrisiken verantwortlich ist. Jeder Hurrikan habe seinen eigenen Verlauf und seine Besonderheiten wie Orkanwinde, Sturmfluten oder sturzartige Regenfälle. „Auch wenn es sich mehr oder weniger um angekündigte Naturkatastrophen handelt, ist jeder Hurrikan für Überraschungen gut.“ 


Nicht nur Harvey beschäftigt ihn und sein Team derzeit. In den nächsten Tagen wird Hurrikan „Irma“ die US-Küste erreichen, der mittlerweile schon auf die zweitstärkste Kategorie 5 hochgestuft wurde. „Diese Hurrikan-Saison verspricht eine aktive zu werden, ganz wie es die Expertenprognosen angekündigt haben.“

Jörg Ahrens, Global Head of Key Case Management und Leiter der Harvey Loss Event Task Force
Jörg Ahrens, Global Head of Key Case Management und Leiter der Harvey Loss Event Task Force

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:

 

Sabrina Glavan
Allianz Global Corporate & Specialty
Tel.: +1  646 472 1510
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Heidi Polke-Markmann
Allianz Global Corporate & Specialty SE
Tel.: +49.89.3800-14303
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