G7: Chancen für Umwelt und Anleger

Allianz.com: Ist der G7-Beschluss zum Klimaschutz ein politischer Durchbruch, oder erwarten Sie bei der Klimakonferenz in Paris Ende des Jahres wieder eine Enttäuschung?

 
Maximilian Zimmerer : Es ist ein wichtiges und dringendes Signal zum richtigen Zeitpunkt. Die geforderten verbindlichen Regeln finden wir gut. Der Beschluss sieht zudem vor, Investments für erneuerbare Energien in Entwicklungsländern zu mobilisieren und Klima-Versicherungsschutz für bis zu 400 Millionen Menschen in diesen Ländern zu ermöglichen. Auch das unterstützen wir. Die Allianz ist mit über 50 Millionen Mikroversicherten in 11 Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas führend und konnte zur Entwicklung dieser G7-Initiative beitragen.
 
Die Herausforderung liegt nun in der Konkretisierung und Umsetzung des G7-Beschlusses. Das gilt auch und insbesondere für den Klima-Vorreiter Deutschland, denn dank billiger Kohle steigt aktuell unser Kohleverbrauch.
 

Was unternimmt die Allianz für den Klimaschutz?

 
Wir setzen uns seit vielen Jahren für ambitionierte CO2-Reduktionsziele ein, mit denen sich das 2-Grad-Ziel nicht nur einhalten, sondern möglichst unterschreiten lässt. Wir haben unsere eigenen Emissionen um über 41 Prozent (gegenüber 2006) reduziert. Wir sind mit über 50 Wind- und 7 Solarparks einer der führenden Investoren in erneuerbare Energien. Das Volumen umfasst eine Investitionssumme von 2,4 Mrd. EUR und erzeugt 1.400 MW, das ist genug Energie um eine Stadt wie Barcelona mit Strom zu versorgen. Unseren Kunden bieten wir über 150 grüne Produktlösungen an.
 

Der norwegische Pensionsfonds und der französische Versicherer AXA haben einen Ausstieg aus der Kohleindustrie angekündigt. Wie wird die Allianz vorgehen?

 
Der Energiesektor spielt eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz. Als langfristiger Investor und Versicherer fördert die Allianz die Energiewende mit drei Zielkriterien: Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit. Entscheidend ist für uns, welche Akteure die Bereitschaft und Fähigkeit zeigen, die Dekarbonisierung am schnellsten und zuverlässigsten zu erreichen. Ein Ausstieg aus Unternehmen ist eine Möglichkeit, der Dialog und Wandel durch bessere Risikolösungen manchmal die nachhaltigere Option. Unsere Geschäfte im Energiesektor unterliegen daher der Einzelfallprüfung anhand unserer konzernweit geltenden ESG-Kriterien. ESG steht für Environment, Social, Governance – neben Umwelt- und Klimaschutz spielen für uns auch soziale Faktoren und gute Unternehmensführung eine Rolle. Unsere ESG-Kriterien werden durch ein Energiekonzept und einen ESG Scoring-Ansatz für unsere bestehenden Investment-Portfolien ergänzt, die uns dabei helfen, die richtigen Weichen für die Energiewende zu stellen. Beides entwickeln wir zur Zeit gemeinsam mit Experten und Nichtregierungsorganisationen.
Maximilian Zimmerer, Chef-Investor der Allianz
Maximilian Zimmerer, Chef-Investor der Allianz

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:


 

Nicolai Tewes
Allianz SE
Tel.: +49.89.3800-4511
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