"Ab 2020 drohen Versorgungsengpässe"

Müssen wir uns Sorgen um die Energiewende und damit um den Klimaschutz machen?

 

Die Bundesregierung hat klare Ziele für die Energiewende im Stromsektor formuliert: Bis 2050 sollen mindestens 80 Prozent unseres Stroms aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne kommen, die restlichen 20 Prozent aus emissionsarmen, modernen Gaskraftwerken. Erneuerbare Energiequellen sind für den Verbraucher mittelfristig billiger als fossile Brennstoffe. Das hat eine von Allianz Climate Solutions und Germanwatch in Auftrag gegebene Analyse des arrhenius Institutes im vergangenen Jahr gezeigt. Zudem machen sie uns unabhängiger von Importen aus politisch nicht immer stabilen Regionen. Sie stärken auch unsere globale Wettbewerbsfähigkeit, weil wir Vorreiter in dieser Technologie werden können.

Karsten Löffler, Geschäftsführer von Allianz Climate Solutions
Karsten Löffler, Geschäftsführer von Allianz Climate Solutions
Das Atomkraftwerk Gundremmingen soll 2021 endgültig vom Netz gehen.

Das Atomkraftwerk Gundremmingen soll 2021 endgültig vom Netz gehen.

Wo hakt es jetzt bei der Energiewende?

Die Bundesregierung hat als Vorstufe für einen neuen Gesetzesentwurf ein Grünbuch für den zukünftigen Strommarkt vorgelegt. Wie bei derartig großen Gesetzesvorhaben üblich, werden in einem Konsultationsprozess Experten und Bürger eingeladen, ihre Meinung kundzutun. Dieser Prozess endet am 1. März. Es geht um die Frage, wie dafür gesorgt werden kann, dass wir weiterhin eine sichere Stromversorgung haben. Ab 2020 drohen Deutschland Versorgungsengpässe. Denn dann gehen in kurzer Zeit sechs Atomkraftwerke vom Netz. Es ist fraglich, ob moderne Gaskraftwerke rechtzeitig und ausreichend als Ersatz zur Verfügung stehen. Diese Kraftwerke sollen künftig nur als sogenanntes „Back-up“ betrieben werden, also dann, wenn Wind und Sonne mal nicht ausreichend Energie liefern. Deshalb arbeiten sie nicht wirtschaftlich. In unrentable Kraftwerke wird aber niemand investieren.

 

Droht dann Deutschland ab 2020 der „Blackout“?

Zumindest droht uns weniger Versorgungssicherheit als wir heute haben. Die Weichen müssen von der Bundesregierung deshalb rasch gestellt werden, denn neue Kraftwerke nehmen für Planung und Bau über fünf Jahre in Anspruch. Eine weitere Studie von arrhenius legt für die nun endende Konsultation neue Argumente und Fakten vor: Moderne Backup-Kraftwerke sollen für die Kapazitäten bezahlt werden, die sie dem Strommarkt auf Abruf zur Verfügung stellen und nicht nur, wenn sie tatsächlich liefern. Das sorgt für eine stabile wirtschaftliche Kalkulationsbasis und berechenbare Investitionsanreize. Und auch wenn nur ein Teil der Kapazitäten dieser Kraftwerke genutzt wird, sichern sie dauerhaft unsere Stromversorgung und bleiben bezahlbar: Ihre Finanzierung würde weniger als zehn Prozent der Stromerzeugungskosten in Deutschland ausmachen.

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:

 

Nicolai Tewes
Allianz SE
Tel.: +49.89.3800-4511
E-Mail senden

26.03.2024

Lights, camera, action: Navigating the economic landscape

mehr dazu

26.03.2024

Americans Reducing Retirement Savings and Taking on Debt Due to Inflation

mehr dazu

12.03.2024

In Zukunft wird über Nachhaltigkeitsarbeit berichtet wie über Finanzen: Warum wir jeden Mitarbeitenden für die Umsetzung brauchen!

mehr dazu