Wo hakt es jetzt bei der Energiewende?
Die Bundesregierung hat als Vorstufe für einen neuen Gesetzesentwurf ein Grünbuch für den zukünftigen Strommarkt vorgelegt. Wie bei derartig großen Gesetzesvorhaben üblich, werden in einem Konsultationsprozess Experten und Bürger eingeladen, ihre Meinung kundzutun. Dieser Prozess endet am 1. März. Es geht um die Frage, wie dafür gesorgt werden kann, dass wir weiterhin eine sichere Stromversorgung haben. Ab 2020 drohen Deutschland Versorgungsengpässe. Denn dann gehen in kurzer Zeit sechs Atomkraftwerke vom Netz. Es ist fraglich, ob moderne Gaskraftwerke rechtzeitig und ausreichend als Ersatz zur Verfügung stehen. Diese Kraftwerke sollen künftig nur als sogenanntes „Back-up“ betrieben werden, also dann, wenn Wind und Sonne mal nicht ausreichend Energie liefern. Deshalb arbeiten sie nicht wirtschaftlich. In unrentable Kraftwerke wird aber niemand investieren.
Droht dann Deutschland ab 2020 der „Blackout“?
Zumindest droht uns weniger Versorgungssicherheit als wir heute haben. Die Weichen müssen von der Bundesregierung deshalb rasch gestellt werden, denn neue Kraftwerke nehmen für Planung und Bau über fünf Jahre in Anspruch. Eine weitere Studie von arrhenius legt für die nun endende Konsultation neue Argumente und Fakten vor: Moderne Backup-Kraftwerke sollen für die Kapazitäten bezahlt werden, die sie dem Strommarkt auf Abruf zur Verfügung stellen und nicht nur, wenn sie tatsächlich liefern. Das sorgt für eine stabile wirtschaftliche Kalkulationsbasis und berechenbare Investitionsanreize. Und auch wenn nur ein Teil der Kapazitäten dieser Kraftwerke genutzt wird, sichern sie dauerhaft unsere Stromversorgung und bleiben bezahlbar: Ihre Finanzierung würde weniger als zehn Prozent der Stromerzeugungskosten in Deutschland ausmachen.