Ein Schritt nach vorne – Allianz und das MoMA unterstützen gemeinsam zeitgenössische Kunst

The Ballad of Sexual Dependency, (deutsch etwa: Die Ballade der sexuellen Abhängigkeit), ein Werk von Nan Goldin, zeigt knapp 700 Porträtfotos im Stil von Schnappschüssen, die mit Musik hinterlegt sind. Es handelt sich um einen persönlichen Rückblick Goldins auf ihre Erfahrungen, die sie den späten siebziger und in den achtziger Jahren in Boston, New York und Berlin gesammelt hat.
 
(Nan Goldin (Amerika, geboren 1953). Nan and Brian in Bed, New York City. 1983. Druck im Silberfarbbleichverfahren, gedruckt 2006, 39,4 x 58,9 cm. The Museum of Modern Art, New York. Erwerb dank der Großzügigkeit von Jon L. Stryker. © 2016 Nan Goldin)

Die Ausstellung ist nach einem Lied aus dem Werk „Die Dreigroschenoper“ von Berthold Brecht und Kurt Weill benannt. Die Werke zeigen Personen – unter anderem auch Goldin selbst – in intimen Momenten voller Liebe und Gefühlen des Verlusts.
 
(Nan Goldin (Amerika, geboren 1953). Philippe H. and Suzanne Kissing at Euthanasia, New York City. 1981. Druck im Silberfarbbleichverfahren, gedruckt 2006, 39,4 x 58,7 cm. The Museum of Modern Art, New York. Erworben. © 2016 Nan Goldin)

Goldin porträtiert ihre Hauptpersonen bei der Erfahrung von Extase oder Schmerz beim Sex oder im Drogenrausch, beim Feiern in Diskotheken oder mit ihren Kindern zuhause. Sie präsentiert aber auch ihr Leid angesichts häuslicher Gewalt oder der Folgen einer HIV-Infizierung und AIDS-Erkrankung
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(Nan Goldin (Amerika, geboren 1953). Nan One Month After Being Battered. 1984. Druck im Silberfarbbleichverfahren, gedruckt 2006, 39,4 x 58,7 cm. The Museum of Modern Art, New York. Erworben. © 2016 Nan Goldin)

Lovers ist eine Multimedia-Installation des japanischen Künstlers Teiji Furuhashi. Bilder des Künstlers und weiterer Mitglieder des Künstlerkollektivs Dumb Type in Kyoto werden in Lebensgröße an die Wände eines abgedunkelten Raums projiziert. Diese „Liebenden“ rennen aneinander vorbei oder bleiben stehen, um sich scheinbar zu umarmen, ohne aber jemals wirklich in Kontakt zu kommen.

(Teiji Furuhashi (Japan, 1960–1995). Lovers. 1994. Computergesteuert, Fünfkanal-Laserdisc/Toninstallation mit fünf Projektoren, zwei Soundsystemen, zwei Diaprojektoren und Dias (in Farbe, mit Ton). Insgesamt 10x10m). The Museum of Modern Art, New York. Gift of Canon Inc., 1998. © 2016 Dumb Type.)

Tony Ourslers Werk Imponderable (2015–2016) präsentiert Überschneidungen von Technologie und Fortschritt mit okkulten oder mystischen Phänomenen der letzten zwei Jahrhunderte. Bei dem Werk handelt es sich um einen Langfilm, der auf einer zeitgenössische Version des sogenannten „Pepper’s Ghost“-Tricks basiert.

(Tony Oursler. Momentaufnahme aus Imponderable. 2015–16. 5-D-Multimedia-Installation (in Farbe, mit Ton). 90 min. © 2016 Tony Oursler. The Museum of Modern Art, New York. Erwerb zum Teil dank der Großzügigkeit von Jill und Peter Kraus.)

„Pepper's Ghost“ ist eine Illusionstechnik, die in Theatern oder Vergnügungsparks verwendet wird. Das Publikum sieht eine Bühne oder einen Raum mit verschiedenen Objekten. Auf Kommando scheinen im Raum gespenstische Gebilde zu entstehen und wieder zu verschwinden, oder die Objekte im Raum verändern wie von Zauberhand ihre Gestalt.

(Tony Oursler. Momentaufnahme aus Imponderable. 2015–16. 5-D-Multimedia-Installation (in Farbe, mit Ton). 90 min. © 2016 Tony Oursler. The Museum of Modern Art, New York. Erwerb zum Teil dank der Großzügigkeit von Jill und Peter Kraus.)

Tony Oursler ist an Bühnenmagie, Geisterfotografie und anderen Manifestationen des Paranormalen sehr interessiert. Bei Imponderable kombiniert er dieses besondere Interesse mit seiner eigenen Familiengeschichte. Einige seiner Vorfahren gehörten zum Beispiel zum engeren Bekanntenkreis von Arthur Conan Doyle oder Harry Houdini, so dass diese historischen Persönlichkeiten auch in seiner Installation vorkommen.
 
(Tony Oursler. Momentaufnahme aus Imponderable. 2015–16. 5-D-Multimedia-Installation (in Farbe, mit Ton). 90 min. © 2016 Tony Oursler. The Museum of Modern Art, New York. Erwerb zum Teil dank der Großzügigkeit von Jill und Peter Kraus.)

Imponderable vereint Ourslers anhaltendes Interesse an Mystizismus, Psychedelia, Popkultur und der Geschichte der Medien. Sein Film stützt sich auf eine Art makabren Humor und die Illusionen des Surrealismus im Theater, um über die irrationale Beziehung zwischen Glaubenssystemen und der Authentizität von Bildern zu reflektieren
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(Tony Oursler. Momentaufnahme aus Imponderable. 2015–16. 5-D-Multimedia-Installation (in Farbe, mit Ton). 90 min. © 2016 Tony Oursler. The Museum of Modern Art, New York. Erwerb zum Teil dank der Großzügigkeit von Jill und Peter Kraus.)

The Mapping Journey Project von Bouchra Khalili ist eine Installation mit acht Videos, die in den Jahren 2008 bis 2011 entstand. Sie erzählt die Geschichte von acht Personen, die sich wegen politischer und wirtschaftlicher Umstände zur Flucht und zum illegalen Reisen gezwungen sahen. Ihre Odysseen führten sie von ihren ursprünglichen Heimatorten über das Mittelmeerbecken bis zu ihren heutigen Wohnorten.
 
(Bouchra Khalili. The Mapping Journey Project. 2008-2011. Achtkanal-Video (in Farbe, mit Ton). Ansicht der Installation, Bouchra Khalili: The Mapping Journey Project, The Museum of Modern Art, New York, 9. April – 28. August 2016. The Museum of Modern Art, New York. Fund for the Twenty First Century, 2014. © 2016 Bouchra Khalili. Digitalbild © 2016 The Museum of Modern Art. Foto: Jonathan Muzikar)

Khalili traf die Hauptpersonen ihres Kunstwerks zufällig in den Transit-Drehscheiben Europas, Nordafrikas und des Nahen Ostens. Sie lud sie ein, ihre Reisen in Worte zu fassen und mit einem dicken wasserfesten Filzstift auf einer geopolitischen Karte der Region nachzuzeichnen. Während der Videos hört man die Stimmen der Reisenden, statt ihrer Gesichter sieht man aber lediglich die Hände, wie sie die Routen auf der Karte einzeichnen.

(Bouchra Khalili. The Mapping Journey Project. 2008-11. Achtkanal-Video (in Farbe, mit Ton). The Museum of Modern Art, New York. Fund for the Twenty-First Century. © 2016 Bouchra Khalili)