Dürren, Dauerregen und Wirbelstürme – das Wetter wird immer extremer. Wie stark spüren wir bereits den Klimawandel? Und welche Rolle übernimmt die Allianz als weltweit agierender Versicherer und Risikoexperte für den Klimaschutz? In unserer Klimastrategie (auf Englisch) definieren wir den Anspruch an unser Handeln als verantwortungsvoller Versicherer und Investor und definieren Schwerpunkte für die kommenden Jahre. Simone Ruiz-Vergote, Geschäftsführerin des Allianz Kompetenzzentrums für Klimarisiken und Erneuerbare Energien- Allianz Climate Solutions - und Katharina Latif, Leiterin der Abteilung Unternehmensverantwortung der Allianz Gruppe dazu im Interview.
Immer extremere Wetterlagen beeinflussen das Versicherungsgeschäft. Sind dies bereits Folgen des Klimawandels?
Simone Ruiz-Vergote: Nicht jede Wetterkatastrophe lässt sich unmittelbar auf den Klimawandel zurückführen. Auch beim Hurrikan „Harvey“ in Texas im August 2017 gibt es so viele Variablen, dass Wissenschaftler noch keine klaren kausalen Zusammenhänge herstellen können. Unbestritten ist: Die Zunahme extremer Wetterlagen steht im Zusammenhang mit der langfristigen Klimaerwärmung.
Seit den 1980er Jahren verzeichnen wir einen fünffachen Anstieg der durchschnittlichen Verluste aus Naturkatastrophen, entsprechend sind die Schadenswerte enorm angestiegen. Für 2016 belief sich der versicherte Schaden durch Naturkatastrophen weltweit auf 54 Milliarden Euro - ein Plus von 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Trend kann rückläufig werden, wenn Maßnahmen für eine bessere gesellschaftliche Widerstandsfähigkeit umgesetzt werden. Die Allianz kann beispielsweise bei der Durchführung eines "Gesundheitschecks" im Hochwassermanagement einer Stadt oder bei der Beratung von Infrastrukturplanungsprozessen unterstützen.