Eine umfangreiche, von der Allianz in 10 Ländern durchgeführte Studie, zeigt, dass das Niveau des Finanzwissens in Europa sich seit der globalen Finanzkrise vor etwa 10 Jahren nicht wesentlich gebessert hat. Österreich, Deutschland und die Schweiz sind die Spitzenreiter der Studie, Frankreich, Portugal und Italien die Schlusslichter.
Ein solides Grundwissen in puncto Finanzen und Risiko ist eine gute Voraussetzung um die richtigen finanziellen Entscheidungen zu treffen. Zwar mag es offensichtlich erscheinen, dass Menschen mit einem besseren Verständnis finanzieller Konzepte auch bessere Entscheidungen zu Sparmöglichkeiten, Investitionen und Finanzprodukten treffen. Bisher wurde dies jedoch nie untersucht.
Die Ergebnisse der Studie veranschaulichen, dass diejenigen, die finanzielle und risikobezogene Konzepte besser begreifen als andere, mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit bessere finanzielle Entscheidungen treffen.
In allen untersuchten Ländern wurde deutlich, dass risikobezogene Konzepte am schwierigsten zu begreifen sind. Insgesamt waren nur 15 Prozent der Befragten in der Lage alle Fragen zu Finanzrisiken richtig zu beantworten, wobei sich die Ergebnisse von Land zu Land teilweise erheblich unterschieden.
Am wenigsten verstanden die Befragten, was Risikostreuung bedeutet, obwohl dieses Konzept den meisten aus der Redewendung „Setze nicht alles auf eine Karte“ bekannt sein dürfte. Nur 28 Prozent der Teilnehmer in ganz Europa konnten in einem konkreten Fallbeispiel das geeignetste auf Risikostreuung basierende Finanzprodukt für Sparer benennen.
“Im aktuellen Niedrigzinsumfeld ist die Streuung von Risiken essenziell“ sagt Ingo Mainert, Chief Investment Officer (Multi Asset Europe) bei Allianz Global Investors. “Ob sich das Sparen langfristig lohnt, hängt davon ab, ob die Menschen Anlageentscheidungen treffen können, mit denen ein gewisses Risiko verbunden ist, und ob sie sich dessen bewusst sind, dass sie letztlich auf lange Sicht von diesem Risiko profitieren können.“
Aufgrund der zunehmenden Lebenserwartung ist das Risiko, dass ihre Ersparnisse im Alter nicht ausreichen, für Individuen am ehesten nachvollziehbar. Für ältere Menschen mehr als für jüngere.
Insgesamt hinken die Frauen in Bezug auf eine finanzielle Grundbildung den Männern immer noch hinterher, insbesondere bei risikorelevanten Fragen.