Zwei Dinge sind klar:
- Der Klimawandel schafft Risiken in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. Zwar müssen die Versicherer weiterhin Deckungsoptionen auf der Grundlage genauer Risikobewertungen in und außerhalb von Überschwemmungsgebieten fördern und entwickeln, doch damit endet die Bestimmung der Versicherungsunternehmen nicht.
- Extreme Wetterereignisse lassen sich nicht verhindern, aber das Ausmaß ihrer Auswirkungen kann deutlich verringert werden. Entscheidend ist, dass man vorbereitet ist, um den Verlust von Menschenleben und Eigentum zu minimieren.
Laut Prof. Dr. Michael Kunz, Sprecher für Katastrophenmanagement und Risikoreduktion am Karlsruher Institut für Meteorologie und Klimaforschung, geht es darum, die Resilienz zu erhöhen. "Ein wesentlicher Bestandteil der Resilienz ist die Risikokompetenz jedes Einzelnen, die im Katastrophenfall zu einem schnellen und angemessenen Handeln der Bevölkerung führt. Der Erwerb von Risikokompetenz beginnt in der Schule, sollte aber auch in den Dialog der verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Interessengruppen einfließen - und natürlich in den Versicherungssektor", sagt Kunz3.
Eine langfristige Sichtweise, die Christopher Townsend, Mitglied des Vorstands der Allianz SE, teilt. "Es liegt in der Tat in unserer Verantwortung als Versicherungsunternehmen, die lokalen Risiken zu verstehen, damit wir sie nachhaltig versichern und die Gesellschaft und unsere Kunden beraten können, um die Widerstandsfähigkeit zu stärken. Deshalb erforschen und analysieren unsere Experten weltweit die Risikoprofile von Naturkatastrophen in allen Ländern, in denen wir tätig sind."
Letztendlich ist es eine Kombination aus Versicherung und Vorsorge, die die Gesellschaften langfristig schützen wird, insbesondere im Hinblick auf einen langen Kampf gegen den Klimawandel. Für Klaus-Peter Roehler, Mitglied des Vorstands der Allianz SE, ist klar, dass eine intelligente Zusammenarbeit unerlässlich ist. "Eine tragfähige Lösung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, eine Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, aber auch auf der Ebene des Einzelnen", sagt Roehler. "Sie muss Elemente wie individuelle Prävention, intensiven Hochwasserschutz, ein Umdenken in der Bau- und Flächennutzungsplanung, Warn- und Rettungssysteme sowie Versicherungslösungen für die breite Bevölkerung und deren Bezahlbarkeit beinhalten. Politische Unterstützung ist vor allem bei Starkregen- und Überschwemmungsrisiken unerlässlich. Hier spielen strenge Baubeschränkungen in Überschwemmungsgebieten eine zentrale Rolle, ebenso wie Hochwasserschutz und Flussgebietsmanagement".