Ein besserer Überblick über die Risiken von Naturgefahren
Auf der Grundlage von Daten - vielen Daten!
Das GloRiA-Tool basiert auf unseren weltweit gültigen Allianz Naturgefahrenkarten. Grundlage für diese Karten sind aufwändig abgeleitete Modelle, die wiederum auf riesigen Datenmengen basieren, die aus Langzeitmessungen stammen. Diese Karten können für jeden Punkt der Erde modellieren, mit welcher Wahrscheinlichkeit und Intensität beispielsweise bestimmte Hochwasserhöhen, Windgeschwindigkeiten oder Erdbebenintensitäten auftreten können.
„Wir nutzen die Gefahrenkarten als Grundlage, um zu sehen, wie gefährdet eine Immobilie ist, für die wir eine Elementarschadenversicherung anbieten. Die Werte der Gefahrenkarten setzen wir dann in Beziehung zu den Schadenssummen vergangener Naturkatastrophen und können daraus ableiten, wie hoch die Versicherungsprämien sein müssen, um für künftige Schäden aufkommen zu können“, erklärt Sibylle Steimen. Diese Karten sind also sehr eng mit unseren Versicherungsprodukten verknüpft und sind für ein angemessenes Risikomanagement äußerst wichtig.
Zum Glück müssen wir nicht an jedem Punkt der Erde mit den schlimmsten Auswirkungen rechnen. Ein Beben der Stärke, wie wir es im Frühjahr 2023 in der Türkei erlebt haben, ist in Deutschland kaum zu erwarten. Hagelstürme wie in Italien und Bayern in diesem Sommer sind im Vereinigten Königreich nicht so wahrscheinlich - all dieses Wissen ist in unseren Gefahrenkarten gespeichert. „An jedem Punkt der Erde gibt es bestimmte Gefahren, die für einen Versicherungskunden relevant sein können“, sagt Sibylle Steimen, „und darauf möchten wir unsere Kunden und alle potentiellen Kunden mit dem Tool GloRiA hinweisen."
Berücksichtigung des Klimawandels
Vielerorts könnte der Klimawandel die Häufigkeit und/oder Intensität bestimmter Naturgefahren wie Überschwemmungen oder tropische Stürme verändern, so dass ein Blick in die Zukunft ebenso wichtig ist wie das Verständnis des heutigen Risikos. In der nächsten Version von GloRiA wird das Tool zeigen, wie sich das Risiko bestimmter Naturgefahren infolge des Klimawandels verändern kann.
„Um es klar zu sagen: Es wird nicht immer schlimmer werden", sagt Sibylle Steimen. „An manchen Orten wird das Risiko für eine Gefahr gleich bleiben, an anderen kann es sogar etwas abnehmen“. Und bei Erdbeben hat der Klimawandel überhaupt keine Auswirkungen. Sicher ist jedoch, dass die Auswirkungen des Klimawandels die Unsicherheit in Bezug auf die Gefährdung durch Naturgefahren erhöhen werden. Eine Versicherung kann daher eine gute Lösung sein, um sich und sein Eigentum gegen das Unerwartete zu schützen.
Bitte lesen Sie auch das Interview mit Nicola Ranger, Leiterin des Resilience and International Development Program am Environmental Change Institute und Executive Director des Oxford Martin Systemic Resilience Program, und Sibylle Steimen, Managing Director Advisory & Services bei Allianz Re. Beide plädieren dafür, die Klimaresilienz stärker in den Mittelpunkt zu stellen.
"Wir wollen das Bewusstsein für Vorsorgemaßnahmen schärfen."
Seit wann setzen Sie das Tool "Wohnort-Risikobewertung" in Deutschland ein und wie stark wird es genutzt?
Das Tool ist seit März 2022 im Einsatz. Es wurde schon über 55.000-mal aufgerufen – und das allein in Deutschland. Das Tool wird nun weltweit als Teil der Vorwarn- und Präventionsinitiative eingeführt, die vom Customer Experience Team bei GSMD vorangetrieben wird. Es liefert nicht nur Informationen über das individuelle Risiko vor verschiedenen elementaren Gefahren wie z.B. Hochwasser oder Sturm und Hagel, sondern gibt auch Tipps zu Vorsorgemaßnahmen.
Trägt die Risikobewertung dazu bei, das Bewusstsein für Naturgefahren zu schärfen?
Ja, das Tool ist hierfür hervorragend geeignet. Ich bekomme für meine Adresse oder einen Ort, an dem ich vielleicht ein neues Haus bauen möchte, die individuellen Gefahren grafisch übersichtlich dargestellt. Auf einen Blick sehe ich damit, wie hoch mein Risiko ist und wovor ich mich besonders schützen sollte. Und mit weiteren Klicks erhalte ich interessante Informationen, z.B. was der teuerste Schaden in den letzten Jahren in der direkten Region war. Und mit unseren konkreten Tipps wie Einbau druckdichter Fenster und Türen gegen Überschwemmung oder die regelmäßige Kontrolle von Bäumen in der Umgebung gegen Sturmschäden wollen wir auch für Vorsorge sensibilisieren. Denn mit der Kombination aus versichern, wenn es darauf ankommt, und Prävention fördern, werden wir am besten unserem Purpose „We secure your future“ gerecht.
Weitere Informationen
Über die Allianz
** Stand: 30. September 2024