In großen Städten wird das Thema Mobilität häufig unterschätzt. Das Thema wurde auf der Urbagora, der ersten europäischen Konferenz zur Zukunft des Stadtlebens, erörtert. Gastgeber war diesen Monat das Megacities Institute in Paris, eine von Allianz France gegründete nicht auf Gewinn ausgerichtete Organisation.
Zum Beispiel hat das atemberaubende Städtewachstum in China den wirtschaftlichen Aufstieg des Landes in den letzten drei Jahrzehnten mit vorangetrieben. Heute hat China sechs supergroße Städte und weitere 100 beherbergen eine Million oder mehr Menschen.
Mehr Stadtbewohner mit mehr Geld bedeuten mehr Autos auf der Straße. Die Anzahl der Autos in China ist laut dem chinesischen Ministerium für öffentliche Sicherheit von 59 Millionen im Jahr 2007 auf gut 300 Millionen im Jahr 2017 gestiegen.
Das hat zur Folge, dass China jetzt 10 der 25 staureichsten Städte der Welt hat. Die Durchschnittsgeschwindigkeit zu Stoßzeiten beträgt in Jinan, der Hauptstadt der Provinz Shandong in Nordostchina, gerade einmal 20 Kilometer pro Stunde – die geringste der Welt. Auf den Straßen von Peking und Shanghai herrscht häufig völliger Stillstand.
China ist mit seinen Mobilitätsproblemen bei Weitem nicht alleine. In São Paulo, Brasilien, verbringt die Hälfte der Erwachsenen mindestens zwei Stunden am Tag mit Pendeln. Dagegen erscheint, eine Stunde, die der New Yorker durchschnittlich pendelt, vergleichsweise entspannt.