Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen zur künftigen deutschen Bundesregierung wird auch die Einführung eines Pflichtversicherungsmodells für die Gebäudeversicherung in Deutschland diskutiert.

Die Gebäudeversicherung bietet finanziellen Schutz gegen Feuer, Blitzschlag, Sturm und Hagel. Durch die globale Erwärmung werden Wetterextreme wie Starkregen oder Hochwasser künftig häufiger vorkommen – auch in Regionen, dies bisher nicht davon betroffen waren. Wer sich dagegen schützen will, der braucht zusätzlich eine Elementarschadenversicherung. Solange das offizielle Ergebnis der Verhandlungen zum künftigen Versicherungsmodell noch aussteht, gilt weiterhin diese Position der Allianz zum Thema Elementarversicherung in Deutschland.

Allianz SE | München | 03. April 2025

"Wir brauchen ein schlüssiges Gesamtkonzept gegen Wetterextreme"

Klaus Peter Röhler
Klaus Peter Röhler: “Unsere Gedanken und unsere Unterstützung sind bei all denjenigen, die von den Überschwemmungen in Süddeutschland betroffen sind und besonders bei jenen, die Familienmitglieder verloren haben. Jedes Todesopfer bei einer Naturkatastrophe ist eines zu viel. Als einer der größten Gebäude- und Kfz-Versicherer in Süddeutschland arbeiten wir mit all unserer Kraft und Kompetenz daran, um die Situation für die Betroffenen so schnell wie möglich zu verbessern. 

Nach der Ahrtal-Flut sehen wir in Deutschland nur drei Jahre später eine weitere große Überschwemmungskatastrophe. Die Frage nach einer Pflichtversicherung in Deutschland wird nun wieder im Raum stehen. Die Lösung liegt jedoch nicht in einer alleinigen, isolierten Pflichtversicherung. Sie hätte keinen einzigen Schaden verhindert. Sie ist zudem unsolidarisch und undemokratisch, weil sie den Kundinnen und Kunden ihre Entscheidungsfreiheit nimmt. Wir als Allianz bieten jede Wohngebäudepolice mit einer Elementarschutzoption an – ein freiwilliger Opt-out muss immer möglich sein. 

Wir schätzen, dass Extremwettereignisse durch den Klimawandel an Intensität und Frequenz zunehmen werden. Notwendig ist daher ein Gesamtkonzept gegen Naturgefahren, das auf drei Bausteine setzt: Prävention und Schutzmaßnahmen zur Klimafolgenanpassung, risikogerecht kalkulierter Versicherungsschutz und staatliche Unterstützung im extremen Katastrophenfall. 

Schäden an Gebäuden lassen sich verhindern oder zumindest verringern, wenn wir das gesellschaftliche Risikobewusstsein steigern und umfangreiche Präventions- und Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser umsetzen. Dazu zählen höhere und stärkere Dämme, aber auch Bauverbote in Überflutungsgebieten, eine Pflicht zu wasserresilienten Baustoffen und bessere Hochwasserschutzanlagen. 

Jeder Bürger sollte die individuelle Gefährdungslage für ihr Haus oder seine Wohnung kennen und die verschiedenen Versicherungslösungen prüfen. Wir bieten mit der Allianz Wohnort-Risikobewertung  die Möglichkeit, auf Basis der Gebäudeadresse die individuelle Gefährdung durch Naturgefahren zu ermitteln und konkrete Checklisten zu erhalten. Zudem können unsere Kundinnen und Kunden über die Allianz Unwetterwarnung, eine KI-basierte Lösung, SMS-Wetterwarnungen und Tipps für Präventionsmaßnahmen erhalten.

Als Versicherungswirtschaft sehen wir uns unverändert in der Pflicht, die Versicherbarkeit von Gebäuden auch in Zeiten des Klimawandels zu gewährleisten. Wir rechnen damit, dass die Intensität der Schäden weiter zunimmt. Denkbar sind auch seltene katastrophale Szenarien, die die Leistungsfähigkeit der Versicherungsbranche übersteigen könnten und staatliche Instrumente erfordern. Wir unterstützen die Position des GDV, bei extremen Naturkatastrophen durch sogenannte Stop-Loss-Regelungen die Auswirkungen auf den Markt zu begrenzen (Eintritt eines 200-Jahres-Schades oder höher). Dies bewirkt auch, dass die nötigen Präventionsmaßnahmen endlich mit dem gebotenen Nachdruck angegangen werden. 

Die Schweiz macht es uns erfolgreich vor, wie sich Klimafolgenanpassung, risikoadäquate Angebote der Versicherer und die Unterstützung des Staates in Form einer privaten Partnerschaft wirksam verbinden lassen. Nur so können wir auch in Deutschland die Spirale aus steigenden Schäden aus Klimarisiken und Wetterextremen und steigenden Prämien durchbrechen.

Die Allianz Gruppe zählt zu den weltweit führenden Versicherern und Asset Managern und betreut rund 128 Millionen* Privat- und Unternehmenskunden in knapp 70 Ländern. Versicherungskunden der Allianz nutzen ein breites Angebot von der Sach-, Lebens- und Krankenversicherung über Assistance-Dienstleistungen und Kreditversicherung bis hin zur Industrieversicherung. Die Allianz ist einer der weltweit größten Investoren und betreut im Auftrag ihrer Versicherungskunden ein Investmentportfolio von etwa 768 Milliarden Euro**. Zudem verwalten unsere Asset Manager PIMCO und Allianz Global Investors etwa 1,9 Billionen Euro** für Dritte. Mit unserer systematischen Integration von ökologischen und sozialen Kriterien in unsere Geschäftsprozesse und Investitionsentscheidungen sind wir unter den führenden Versicherern im Dow Jones Sustainability Index. 2024 erwirtschafteten über 156.000 Mitarbeiter für den Konzern einen Umsatz von 179,8 Milliarden Euro und erzielten ein operatives Ergebnis von 16,0 Milliarden Euro.
* Stand: 31. Dezember 2024. Einschließlich nicht konsolidierter Einheiten mit Allianz Kunden.
** Stand: 31. März 2025
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:

Der Einsturz der Brücke von Baltimore und die Sicherheit im Schiffsverkehr

Der tragische Einsturz der Francis-Scott-Key-Brücke in Baltimore in den USA, nachdem sie vom Containerschiff Dali, gerammt wurde, hat weltweit Schlagzeilen gemacht. In diesem Interview erklärt Kapitän Rahul Khanna, Global Head of Marine Risk Consulting bei Allianz Commercial, der 14 Jahre lang auf Öltankern und Massengutfrachtern an Bord war, dass solche Vorfälle zwar glücklicherweise selten sind, dass aber die Tatsache, dass Schiffe immer größer werden, zu höheren Risiken führen können. (Bildquelle: https://www.fbi.gov/contact-us/field-offices/baltimore/news/fbi-baltimore-statement-on-francis-scott-key-bridge-collapse)

Integrität im Umgang mit KI - Philipp Räther, Chief Privacy Officer der Allianz, über das neue EU-KI-Gesetz

Nach langen Beratungen einigte sich die Europäische Union im Dezember 2023 auf ein Gesetz über Künstliche Intelligenz (KI). Dessen Ziel ist es, KI unter Wahrung ethischer Standards zu nutzen. Mit dem Gesetz wird ein risikobasierter Rechtsrahmen mit vier Risikostufen eingeführt. Branchen wie die Versicherungswirtschaft sind stärker als andere betroffen, da KI bei der Risikobewertung und Preisgestaltung eine wichtige Rolle spielt.

Allianz Direct geht Partnerschaft mit ING ein

Allianz Direct, der pan-europäische Online-Versicherer der Allianz Gruppe, geht eine Partnerschaft mit ING in den Niederlanden ein. Diese Partnerschaft bietet kleinen und mittelgroßen Unternehmen sowie Einzelunternehmern, Zugang zu einer breiten Palette von Allianz Direct Business-Versicherungsprodukten.