Allianz Gruppe - Entwicklung im ersten Halbjahr 2003

Positives Ergebnis nach den ersten sechs Monaten – weltweite Beitragseinnahmen wechselkursbereinigt um 11,5 Prozent gesteigert – starker Zuwachs der Beitragseinnahmen in der Lebens- und Krankenversicherung um 18,2 Prozent – deutliche Verbesserungen bei Dresdner Bank, AGF, FFIC und AGR – niedrigere Abschreibungen auf Kapitalanlagen in der Gruppe als erwartet.

Die Allianz Gruppe hat im ersten Halbjahr 2003 in allen Segmenten deutliche Verbesserungen im operativen Geschäft verzeichnet. Die Turnaround-Programme bei der Dresdner Bank, im internationalen Industrieversicherungsgeschäft sowie in Frankreich und den USA machten zudem sehr gute Fortschritte. Insgesamt stiegen die gesamten Beitragseinnahmen im Versicherungsgeschäft wechselkursbereinigt um 11,5 Prozent. Der Zuwachs im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft betrug sogar 18,2 Prozent. Die Combined Ratio im Schaden- und Unfallgeschäft konnte weiter verbessert werden und beträgt nun 97,1 Prozent. Im Bankgeschäft konnten sowohl der Verwaltungsaufwand im Vergleich zur Vorjahresperiode um 17,9 Prozent als auch die Risikovorsorge im Kreditgeschäft deutlich reduziert werden. Die leichte Erholung an den Kapitalmärkten führte zu deutlich niedrigeren Abschreibungen auf die Kapitalanlagen der Gruppe. Sie beliefen sich im zweiten Quartal auf 0,8 Milliarden Euro, im Vergleich zu 2,3 Milliarden Euro im ersten Quartal. Die Allianz Gruppe hat im zweiten Quartal 2003 einen Gewinn in Höhe von 622 Millionen Euro erzielt. Trotz des Verlustes im ersten Quartal konnte das erste Halbjahr 2003 insgesamt mit einem Gewinn von 102 Millionen Euro abgeschlossen werden. „Der Trend zeigt in die richtige Richtung, doch wir sind noch nicht über den Berg. Wir halten auch bei dem gegenwärtigen positiveren Konjunktur- und Kapitalmarktumfeld weiter an der kontinuierlichen Überprüfung aller Geschäftssegmente und der Konzentration auf operative Ergebnisverbesserungen fest“, sagte Michael Diekmann, Vorstandsvorsitzender der Allianz, bei der Präsentation der Zahlen.

Die weltweiten Bruttobeitragseinnahmen im Versicherungsgeschäft erhöhten sich im ersten Halbjahr 2003 gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode wechselkursbereinigt um 11,5 Prozent. In der Euro-Rechnung ergab sich insbesondere wegen der Schwäche des US-Dollar gegenüber dem Euro ein Anstieg um 6,3 Prozent von 42,1 auf 44,8 Milliarden Euro. 52,9 Prozent der Beitragseinnahmen kamen aus dem Schaden- und Unfallgeschäft, 47,1 Prozent aus dem Segment Leben/Kranken, das seinen Anteil an den gesamten Beitragseinnahmen damit um 2,2 Prozentpunkte steigern konnte.

In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Beitragseinnahmen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2002 um 0,5 Milliarden Euro auf 24,1 Milliarden Euro. Der Zuwachs stammte überwiegend aus Europa. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte stiegen die Beitragseinnahmen um 6,0 Prozent. Dieses Wachstum ist maßgeblich auf Prämienerhöhungen zurückzuführen. Vor dem Hintergrund der weltweit durchgeführten Portfoliobereinigungen ist dies beachtlich.

Im ersten Halbjahr 2003 ist die Schadenquote im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,2 Prozentpunkte auf 71,4 Prozent gesunken. Hierzu trugen in erster Linie eine selektive Zeichnungspolitik, der Rückgang von Elementarschäden sowie die günstigere Großschadensituation bei. Die Kostenquote hat sich von 27,6 auf 25,7 Prozent verbessert. Die Combined Ratio, also das Verhältnis von Schaden- und Kostenaufwendungen zu den verdienten Beiträgen, konnte weiter verbessert werden und belief sich im ersten Halbjahr 2003 auf 97,1 Prozent. „Unsere Maßnahmen bei den Turnaround-Fällen finden bereits ihren Niederschlag in einer verbesserten Combined Ratio. Sowohl in Frankreich als auch in den USA sowie im Industrieversicherungsgeschäft sind die Fortschritte deutlich sichtbar. So belief sich beispielsweise beim Fireman’s Fund in den USA das Verhältnis von Schadenaufwendungen und Kosten zu den verdienten Beiträgen in den fortgeführten Geschäftsbereichen auf 91,7 Prozent“, sagte Dr. Helmut Perlet, Vorstand der Allianz, verantwortlich für den Bereich Controlling.

Nach Goodwill-Abschreibungen, Steuern und Anteilen Dritter betrug der Überschuss im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft 769 Millionen Euro, 742 Millionen Euro mehr als im ersten Quartal 2003.

In der Lebens- und Krankenversicherung konnte die Allianz Gruppe ihren Wachstumskurs fortsetzen und den gesamten Umsatz bereinigt um Konsolidierungs- und Wechselkurseffekte um 18,2 Prozent von 18,9 auf 21,1 Milliarden Euro steigern. 52,4 Prozent davon stammen aus anlageorientierten Produkten. Ihr Absatz konnte um 34,8 Prozent gesteigert werden. In der IFRS-Rechnung nahmen die Beitragseinnahmen um 1,1 Prozent auf 10,0 Milliarden Euro zu.

Die Geschäftserfolge in den USA, Italien und Deutschland trugen maßgeblich zum Umsatzwachstum der Allianz Gruppe bei. In den USA hat der deutliche Ausbau des Vertriebsnetzes in den vergangenen Jahren mit zu dem starken Zuwachs in Originalwährung von 47,8 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro beigetragen. In Italien zeigte sich der Geschäftsbereich Bancassurance, der schwerpunktmäßig durch UniCredito und Banca Antoniana Popolare Veneta getragen wird, weiterhin als starker Wachstumsträger. Die Beitragseinnahmen stiegen in Italien um 26,2 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. In Deutschland konnte Allianz Leben weiterhin den positiven Trend im Lebensversicherungsmarkt für sich nutzen. „Hier spielen die Finanzkraft sowie die Leistungsfähigkeit von Allianz Leben eine besondere Rolle. Makler vermitteln verstärkt unsere Produkte und suchen die Zusammenarbeit mit einem finanzstarken Produktlieferanten. Parallel verlief auch das Neugeschäft in der Allianz Pensionskasse mit 110.000 Verträgen sehr erfolgreich,“ sagte Perlet.

Das Ergebnis aus den Kapitalanlagen wird weiterhin durch die Schwäche an den Kapitalmärkten geprägt. Es verminderte sich von 5,2 auf 4,0 Milliarden Euro. Nach Goodwill-Abschreibungen, Steuern und Anteilen Dritter konnte im Segment der Lebens- und Krankenversicherung ein Ergebnis in Höhe von 191 Millionen Euro erzielt werden.

Im Bankgeschäft, das zum überwiegenden Teil durch die Entwicklung bei der Dresdner Bank bestimmt wird, konnten die operativen Erträge weiter stabilisiert werden. Die Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss sowie aus dem Handelsergebnis betrug 3,7 Milliarden Euro. Dabei hat sich das Handelsergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 1.071 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Knapp die Hälfte des Zuwachses stammt aus dem sehr erfolgreichen Handel mit Zinsprodukten. Zinsüberschuss und Provisionsergebnis verliefen aufgrund der Entkonsolidierung der Deutschen Hyp, des planmäßigen Abbaus von Risikoaktiva sowie der abwartenden Haltung der Kunden weiter rückläufig.

Der Verwaltungsaufwand konnte um 659 Millionen Euro bzw. 17,9 Prozent weiter gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum verringert werden. „Dieses Ergebnis zeigt deutlich, dass die Dresdner Bank die bisher eingeleiteten Maßnahmen zügig und konsequent umsetzt“, so Michael Diekmann. Der Aufwand für die Risikovorsorge verringerte sich von 1.068 Millionen Euro auf 699 Millionen Euro. Das Banksegment schloss insgesamt mit einem operativen Verlust von 21 Millionen Euro ab.
Der hohe Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge von minus 795 Millionen Euro im Vergleich zu minus 346 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum ergibt sich im Wesentlichen aus Abschreibungen und Restrukturierungsaufwendungen. Nach Abschreibungen auf Finanzanlagen und Goodwill, Steuern und Anteilen Dritter ergab sich ein negativer Ergebnisbeitrag von 437 Millionen Euro aus dem Bankgeschäft (minus 1.058 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum).

Im Segment Asset Management betrug der operative Gewinn 320 Millionen Euro. Durch ein verstärktes Kosten-Management konnte die Cost-Income-Ratio von 71,9 Prozent auf 69,0 Prozent gesenkt werden. Nach Abzug der Treue- und Halteprämien im Wesentlichen für das Management und die Mitarbeiter der PIMCO-Gruppe sowie Nicholas Applegate, Abschreibungen auf den Geschäfts- und Firmenwert, Steuern und Anteilen Dritter ergibt sich in den ersten sechs Monaten ein Verlust von 130 Millionen Euro, der niedriger als geplant ausfiel.

Die Assets under Management der Allianz Gruppe beliefen sich zum 30. Juni 2003 auf 1.020 Milliarden Euro. Gegenüber dem Jahresende 2002 bedeutet dies einen Anstieg um 31 Milliarden Euro bzw. 3,1 Prozent. Im Vergleich zum Jahresende 2002 stiegen die konzerneigenen Kapitalanlagen leicht um 17 Milliarden Euro bzw. 4,2 Prozent auf 420 Milliarden Euro. Auch die Kapitalanlagen für Dritte konnten um 10 Milliarden Euro bzw. 1,8 Prozent auf 571 Milliarden Euro gesteigert werden. Wesentliche Einflussfaktoren hierfür waren hohe Nettomittelzuflüsse von 18 Milliarden Euro, Wertsteigerungen in den Portfolios aufgrund der gestiegenen Aktien- und Rentenmärkte in Höhe von 32 Milliarden Euro sowie Umrechnungsverluste aus dem schwächeren Dollar in Höhe von 40 Milliarden Euro.

„Wir arbeiten, wie versprochen, intensiv an der Profitabilitätssteigerung und freuen uns darüber, dass sich dies nun auch in den Zahlen positiv niederschlägt. Um diesen ersten Trend zu festigen, werden wir weiter sehr diszipliniert in allen Bereichen der Gruppe arbeiten“, sagte Michael Diekmann bei der Präsentation der Zahlen. „Unser Ziel für das Gesamtjahr bleibt weiterhin eine Combined Ratio im Schaden- und Unfallgeschäft von unter 100 Prozent, ein profitables und über dem Markt liegendes Wachstum in der Lebens- und Krankenversicherung sowie im Asset Management. Im Bankgeschäft arbeiten wir weiter an unserem sehr ambitionierten Ziel, ein ausgeglichenes operatives Ergebnis zu erwirtschaften. Trotz der bislang guten Ergebnisse auf diesem Weg müssen wir jedoch, um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Dresdner Bank zu sichern, ein weiteres substantielles Einsparungsprogramm einleiten“, so Michael Diekmann.

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