Die Allianz Gruppe konnte im dritten Quartal den positiven operativen Trend fortsetzen und einen Gewinn in Höhe von 372 Millionen Euro erzielen. Die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2003 schlossen mit einem positiven Ergebnis von 421 Millionen Euro ab. „Unser 3-plus-1-Programm zahlt sich immer mehr aus. Wir erwarten, dass der positive Trend im operativen Geschäft auch zum Geschäftsjahresende fortgeführt werden kann“, kommentierte Helmut Perlet, im Vorstand der Allianz für Controlling zuständig. „Außerdem können wir die Erträge aus dem Verkauf der Beiersdorf-Beteiligung voraussichtlich bereits im vierten Quartal verbuchen. Wir werden die weiter notwendigen Restrukturierungen mit vollem Tempo vorantreiben und den Abbau der Risikoaktiva bei der Dresdner Bank forcieren. Das zeigt: Wir nehmen Fahrt auf und sind wieder auf Ertragskurs.“
In allen Geschäftsbereichen konnte die Kostenquote deutlich gesenkt werden. Die Combined Ratio im Schaden- und Unfallgeschäft lag zum 30. September 2003 bei 96,9 Prozent. Weiterhin stark ist das Prämienwachstum im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft mit 13,3 Prozent (bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte).
Die Turnaround-Programme bei der Dresdner Bank, Allianz Global Risks, AGF und Fireman’s Fund machten gute Fortschritte. Im Bankgeschäft konnte eine deutliche Verbesserung des operativen Ergebnisses von minus 1,5 Milliarden Euro (nach den ersten neun Monaten 2002) auf minus 69 Millionen Euro erzielt werden. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wurde signifikant zurückgefahren. Die Risikoaktiva der Dresdner Bank sanken im Wesentlichen durch die erfolgreiche Tätigkeit der Institutional Restructuring Unit von 142,8 Milliarden Euro zu Jahresbeginn auf 121,9 Milliarden Euro.
Die Abschreibungen auf die jederzeit veräußerbaren Kapitalanlagen der Gruppe lagen im dritten Quartal noch einmal bei 0,7 Milliarden Euro. Dem standen Zuschreibungen auf in Vorperioden abgeschriebene Wertpapiere in Höhe von 0,5 Milliarden Euro gegenüber. Der Saldo der Zuschreibungen/Abschreibungen belief sich in den ersten neun Monaten auf minus 2,3 Milliarden Euro.
Die weltweiten Bruttobeitragseinnahmen im Versicherungsgeschäft erhöhten sich in den ersten neun Monaten 2003 gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode um 4,5 Prozent auf 64,2 Milliarden Euro. Wechselkurseffekte in Höhe von 3,1 Milliarden Euro wirkten sich dabei negativ aus. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte ergab sich ein Wachstum von 9,1 Prozent.
In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Beitragseinnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,6 Milliarden Euro auf 34,2 Milliarden Euro. Der Zuwachs stammte überwiegend aus Europa – insbesondere aus Deutschland, Frankreich und Spanien. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte stiegen die Beitragseinnahmen um 5,2 Prozent.
Die Schadenquote verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,6 Prozentpunkte auf 71,7 Prozent. Hierzu trugen Portfoliosanierungen in Frankreich und den USA, der Rückgang von Elementarschäden sowie die günstigere Großschadensituation bei. Die Kostenquote hat sich von 27,4 auf 25,2 Prozent verringert. Die Combined Ratio konnte damit weiter verbessert werden und belief sich in den ersten neun Monaten 2003 auf 96,9 Prozent.
In allen Turnaround-Fällen wurden deutliche Fortschritte erzielt. So lag die Combined Ratio im fortgeführten Geschäft von Fireman’s Fund bei 92,0 Prozent. Bei der Allianz Global Risks, also im Geschäft mit internationalen Industriekunden, konnte das Verhältnis von Schaden- und Kostenaufwendungen zu den verdienten Beiträgen seit Jahresbeginn von 126,3 auf 94,5 Prozent verbessert werden. Die französische AGF kommt in der Schaden- und Unfallversicherung mit einer Combined Ratio von 103,5 Prozent dem Ziel von 103 Prozent für das Jahr 2003 schon sehr nahe.
Nach Goodwill-Abschreibungen, Steuern und Anteilen Dritter betrug das Ergebnis im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft 1,3 Milliarden Euro.
In der Lebens- und Krankenversicherung konnte die Allianz Gruppe ihren Wachstumskurs fortsetzen und den gesamten Umsatz bereinigt um Konsolidierungs- und Wechselkurseffekte um 13,3 Prozent auf 30,6 Milliarden Euro steigern. 51,9 Prozent davon stammen aus fondsgebundenen Lebensversicherungen und anderen anlageorientierten Produkten. In der IFRS-Rechnung nahmen die Beitragseinnahmen um 0,3 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro zu.
In Deutschland profitierte die Allianz weiterhin von ihrer finanziellen Stärke. Allianz Leben konnte das Neugeschäft in den ersten neun Monaten um 16,4 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro ausbauen. Ein anhaltend starkes Wachstum war auch in Italien und den USA (in Originalwährung) zu verzeichnen. Um den Auswirkungen des Zinsrückgangs entgegen zu wirken, hat Allianz Life in den USA den Verkauf einzelner Produkte zeitweise eingestellt, die Gewinnbeteiligung gesenkt und Provisionen gekürzt.
Das konsequente Kostenmanagement schlug sich in einer Verbesserung der Kostenquote von 19,5 auf 16,7 Prozent nieder. Das Ergebnis aus den Kapitalanlagen verbesserte sich durch die Erholung an den Kapitalmärkten leicht von 6,2 auf 6,5 Milliarden Euro. Nach Goodwill-Abschreibungen, Steuern und Anteilen Dritter konnte im Segment der Lebens- und Krankenversicherung in den ersten neun Monaten ein Ergebnis in Höhe von 254 Millionen Euro erzielt werden.
Im Bankgeschäft, das zum überwiegenden Teil durch die Entwicklung bei der Dresdner Bank bestimmt wird, waren die operativen Erträge rückläufig. Die Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss sowie aus dem Handelsergebnis lag mit 5,2 Milliarden Euro um 9,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Verringerung des Zinsüberschusses ist maßgeblich auf die Entkonsolidierung der Deutschen Hyp sowie die gezielt vorangetriebene Reduzierung des Kreditportfolios zurückzuführen. Beim Provisionsüberschuss war der Rückgang mit 172 Millionen Euro vor dem Hintergrund der anhaltend schwierigen Situation an den Kapitalmärkten moderat. Dagegen hat sich das Handelsergebnis nahezu verdoppelt.
Der Verwaltungsaufwand konnte um 16,0 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum verringert werden. Damit greifen die Maßnahmen aus dem umfangreichen Restrukturierungsprogramm der Bank. Die operative Cost-Income-Ratio fiel von 94,8 auf 87,7 Prozent. Der Aufwand für die Risikovorsorge verringerte sich von 1,8 Milliarden Euro auf 715 Millionen Euro. Das Banksegment schloss insgesamt mit einem operativen Verlust von 69 Millionen Euro ab (nach minus 1,5 Milliarden Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum).
Nach Abschreibungen auf den Goodwill, Steuern und Anteilen Dritter weist das Bankgeschäft einen negativen Ergebnisbeitrag von 454 Millionen Euro aus.
Im Segment Asset Management betrug der operative Gewinn 528 Millionen Euro und lag damit deutlich über dem vergleichbaren Vorjahreswert von 369 Millionen Euro. Ein verstärktes Kosten-Management trug zur Verbesserung der Cost-Income-Ratio von 79,0 Prozent im dritten Quartal 2002 auf 68,2 Prozent bei. Nach Abzug der Treue- und Halteprämien für das Management und die Mitarbeiter der PIMCO-Gruppe sowie Nicholas Applegate, Abschreibungen auf den Goodwill, Steuern und Anteilen Dritter ergibt sich in den ersten neun Monaten ein Verlust von 226 Millionen Euro.
Das Nachsteuerergebnis war negativ beeinflusst durch eine Bilanzierungsänderung für den Erwerb der Tochtergesellschaft PIMCO, welche die Allianz in Übereinstimmung mit ihrer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG vorgenommen hat. Diese Änderung betrifft den zeitlich gestreckten Erwerb von Ansprüchen des PIMCO-Managements. Bisher wurde dieser Teilaspekt des Erwerbs als Akquisitionskosten behandelt. In Zukunft erfolgt der Ausweis gemäß Financial Accounting Standard FAS 123 als Aufwand. Hieraus ergibt sich für die Jahre 2000, 2001 und 2002 rückwirkend eine nicht-cashwirksame Minderung des Nachsteuerergebnisses von insgesamt 112 Millionen Euro. Der Aufwand für die ersten neun Monate des Geschäftjahres 2003 geht zeitanteilig in Höhe von 80 Millionen Euro in das Ergebnis für die ersten neun Monate ein. Diese nicht-cashwirksame Belastung wird voraussichtlich den in zukünftigen Jahren anfallenden Goodwill in gleicher Höhe ausgleichen.
Die Assets under Management der Allianz Gruppe stiegen zum 30. September 2003 auf 1.016 Milliarden Euro. Gegenüber dem Jahresende 2002 bedeutet dies einen Anstieg um 27 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Jahresende 2002 stiegen die konzerneigenen Kapitalanlagen leicht um 11 Milliarden Euro auf 414 Milliarden Euro. Auch die Kapitalanlagen für Dritte konnten um 10 Milliarden Euro auf 571 Milliarden Euro gesteigert werden.
Das Ergebnis der Allianz Gruppe wird im vierten Quartal 2003 voraussichtlich durch folgende Entwicklungen geprägt sein:
Der positive Trend im operativen Geschäft dürfte sich fortsetzen und zu weiteren nachhaltigen Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr führen. Unter der Annahme, dass sich bis Ende 2003 keine größeren Belastungen aus Naturkatastrophen und Großschäden ergeben werden, sollte die Combined Ratio im gesamten Jahr unter 98 Prozent gehalten werden.
Zu zusätzlichen Belastungen könnte eine rückwirkend veränderte steuerliche Behandlung der Verluste und Abschreibungen auf Fonds bei den Lebens- und Krankenversicherern führen. Auf Basis der aktuellen Beschlusslage würde dies zu einem zusätzlichen steuerlichen Mehraufwand in der Größenordnung von bis zu rund 600 Millionen Euro führen. Dieser Aufwand kann voraussichtlich durch andere Maßnahmen nicht in voller Höhe kompensiert werden. In diesem Fall wäre mit einer Nettobelastung für das Konzernergebnis in der Größenordnung von 150 Millionen Euro zu rechnen, die im vierten Quartal 2003 zu berücksichtigen wäre.
Ein weiter beschleunigter Abbau der Risikoaktiva aus dem nicht-strategischen Portfolio bei der Dresdner Bank (Institutional Restructuring Unit) könnte zusätzliche Belastungen auslösen, die bei der Bank für das Gesamtjahr zu einem negativen operativen Ergebnis führen können. Die fortgeführten Geschäftsbereiche werden dank erheblicher Kosteneinsparungen voraussichtlich mit Gewinn abschließen.
Der Verkauf der Beiersdorf-Beteiligung wird voraussichtlich bereits im vierten Quartal ergebniswirksam.
Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass für das gesamte Geschäftsjahr 2003 ein deutlich positives Ergebnis erzielt wird.
Allianz Gruppe: Entwicklung in den ersten neun Monaten 2003
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