Allianz Gruppe - Entwicklung im ersten Quartal 2002

Die Allianz Gruppe hat in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Überschuss von 1,9 Milliarden Euro erzielt. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr ist neben einer Verbesserung des operativen Geschäfts vor allem auf die Realisierung von Veräußerungsgewinnen zurückzuführen. Der Gesamtumsatz betrug 25,4 Milliarden Euro. Im Versicherungsgeschäft setzte sich auch im ersten Quartal 2002 der positive Wachstumstrend fort: Weltweit konnte die Allianz Gruppe ihre Bruttobeitragseinnahmen um 10,6 Prozent von 20,6 auf 22,8 Milliarden Euro steigern. Die Nettoerträge im Bankgeschäft beliefen sich auf 2,0 Milliarden Euro. In der Allianz Gruppe erhöhten sich die Assets under Management zum Ende des ersten Quartals 2002 auf 1185 Milliarden Euro; die Kapitalanlagen für Dritte stiegen um 3,5 Prozent auf 642 Milliarden Euro.

Im ersten Quartal 2002 betrug das Ergebnis vor Steuern und Goodwill-Abschreibungen 2,4 Milliarden Euro. Veräußerungsgewinne bewirkten im Wesentlichen den Anstieg von gut 70 Prozent im Vergleich zu 1,4 Milliarden Euro in den ersten drei Monaten des Vorjahres.

Die Abschreibungen auf den Goodwill erhöhten sich um 131 Millionen Euro auf 284 Millionen Euro. Hier wirkte sich zum einen die Konsolidierung der Dresdner Bank Gruppe seit dem 23. Juli 2001 aus. Im ersten Quartal hat sich der Anteil der Allianz an der Dresdner Bank um 17,1 Prozent auf 95,6 Prozent erhöht. Zum anderen wirkte sich auch der Erwerb von 40,6 Prozent am Kapital der Allianz Lebensversicherungs-AG von der Münchener Rück auf den Goodwill aus. Unter Berücksichtigung eines Steuerertrags von 126 Millionen Euro und nach Abzug der Anteile Dritter in Höhe von 320 Millionen Euro ergab sich für die Allianz Gruppe in den ersten drei Monaten ein Überschuss von 1,9 Milliarden Euro. Das Ergebnis pro Aktie liegt bei 7,96 Euro.

Die weltweiten Bruttobeitragseinnahmen im Versicherungsgeschäft erhöhten sich im ersten Quartal 2002 gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode um 10,6 Prozent von 20,6 auf 22,8 Milliarden Euro.

Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungskurseffekte ergab sich ein Wachstum von 9,2 Prozent. In der IAS-Rechnung – in der die Umsätze aus anlageorientierten Lebensversicherungsprodukten nur mit ihrem Risiko- und Kostenanteil enthalten sind – wurde ein Zuwachs der Bruttobeitragseinnahmen um 7,5 Prozent von 17,6 auf 18,9 Milliarden Euro erzielt.

In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Beitragseinnahmen in den ersten drei Monaten um 6,7 Prozent von 13,0 auf 13,9 Milliarden Euro. Hierzu haben mit zweistelligen Wachstumsraten besonders die Gesellschaften in Frankreich, Großbritannien, Spanien und der Schweiz sowie im osteuropäischen und asiatisch-pazifischen Raum beigetragen. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungskurseffekte betrug das Wachstum 5,4 Prozent. Tarifanpassungen, vor allem in der Kraftfahrtversicherung sowie in Teilen des Industrie- und Firmenkundengeschäfts, haben die Umsatzentwicklung positiv beeinflusst.

Im ersten Quartal 2002 ist die Schadenquote im Vergleich zum Wert der ersten drei Monate des Vorjahres um 1,2 Prozentpunkte auf 76,2 Prozent angestiegen. Verglichen mit der um die World Trade Center-Schäden bereinigten Quote für das Jahr 2001 erzielte die Allianz Gruppe jedoch eine Verbesserung um 0,5 Prozentpunkte. In der Kreditversicherung machte sich die hohe Zahl von Insolvenzen aufgrund der angespannten Wirtschaftslage in vielen Ländern deutlich negativ bemerkbar. Erfolge gab es in der internationalen Industrieversicherung: Hier konnte die Bruttoschadenquote von 121 Prozent auf 82 Prozent verbessert werden. Die Kostenquote hat sich gegenüber dem ersten Quartal 2001 wie auch gegenüber dem gesamten Vorjahr mit 27,2 Prozent um 0,5 Prozentpunkte verbessert.

Nach Goodwill-Abschreibungen, Steuern und Anteilen Dritter betrug das Ergebnis 5,6 Milliarden Euro. Bereinigt um konzerninterne Aktienverkäufe erzielte die Allianz Gruppe im Segment der Schaden- und Unfallversicherung einen Überschuss von 2,3 Milliarden Euro.

In der Lebens- und Krankenversicherung erhöhte die Allianz Gruppe den gesamten Umsatz um 16,0 Prozent von 7,8 auf 9,1 Milliarden Euro. Davon stammen knapp 43 Prozent bzw. 3,9 Milliarden Euro aus anlageorientierten Produkten. Trotz der schlechten Kapitalmarktverfassung konnte ihr Absatz um 28,8 Prozent gesteigert werden. Das Umsatzwachstum ist vor allem auf Geschäftserfolge in den USA, Italien und in Deutschland zurückzuführen. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungskurseffekte ergab sich im Segment der Lebens- und Krankenversicherung ein Zuwachs von 14,6 Prozent. In der IAS-Rechnung stiegen die Beitragseinnahmen um 8,1 Prozent von 4,8 auf 5,2 Milliarden Euro.

Von der Schwäche auf den Kapitalmärkten wurde das Ergebnis aus den Kapitalanlagen stark beeinflusst. Es lag mit 2,2 Milliarden Euro um 0,9 Milliarden Euro unter dem Wert aus der Vergleichsperiode des Vorjahres.

Nach Goodwill-Abschreibungen, Steuern und Anteilen Dritter betrug der Überschuss im Segment der Lebens- und Krankenversicherung 14 Millionen Euro.

Die Assets under Management der Allianz Gruppe stiegen zum Ende des ersten Quartals 2002 im Vergleich zum Jahresende 2001 um 1,1 Prozent bzw. 13 Milliarden Euro auf 1185 Milliarden Euro. Bei den konzerneignen Kapitalanlagen ergab sich, bedingt durch die Verringerung der Handelsbestände sowie durch die Mittelabflüsse aus der Aufstockung der Beteiligungen an der Dresdner Bank und der Allianz Lebensversicherungs-AG, ein Rückgang um 10 Milliarden Euro auf 517 Milliarden Euro. Die Kapitalanlagen für Dritte erhöhten sich um 22 Milliarden Euro bzw. 3,5 Prozent auf 642 Milliarden Euro.

Insbesondere im Fondsverkauf an private Kunden in den USA konnte die Marktposition der Allianz Gruppe weiter ausgebaut werden. Im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres verdoppelten sich die Mittelzuflüsse auf 6,1 Milliarden US-Dollar. In diesem Segment belegt die Allianz in den USA jetzt Platz zwei. Zu diesem Ergebnis hat der PIMCO Total Return Fund maßgeblich beigetragen: Mit Nettomittelzuflüssen von 2,9 Milliarden US-Dollar war er der bestverkaufte US-amerikanische Publikumsfonds in allen Anlageklassen in den ersten drei Monaten des Jahres 2002.

Im Segment Asset Management betrug das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen auf den Goodwill 51 Millionen Euro. Hierin sind Abschreibungen für Treueprämien und Retention Payments für die PIMCO-Gruppe enthalten. Bereinigt um diese Abschreibungen wurde ein operatives Ergebnis vor Steuern von 148 Millionen Euro erzielt. Nach Goodwill-Abschreibungen, Steuern und Anteilen Dritter ergab sich im ersten Quartal 2002, wie erwartet, ein negatives Ergebnis von 91 Millionen Euro.

Im Bankgeschäft belasteten die schwache Markt- und Konjunkturentwicklung die Nettoerträge: Die Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss sowie aus den Handelserträgen betrug 2,0 Milliarden Euro. Das Provisionsgeschäft litt nach wie vor unter der abwartenden Haltung der Kunden. Im Handelsergebnis machten sich niedrigere Gewinne im Effektenhandel bemerkbar.

Beim Verwaltungsaufwand, der sich im ersten Quartal 2002 auf knapp 1,8 Milliarden Euro belief, konnte die Dresdner Bank gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres eine Senkung um rund 10 Prozent erzielen. Hier machten sich die Kostensenkungsprogramme positiv bemerkbar. Der Aufwand für die Risikovorsorge betrug in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 332 Millionen Euro.

Im Banksegment ergab sich nach Abschreibungen auf den Goodwill, Steuern und Anteilen Dritter ein negatives Ergebnis von 126 Millionen Euro.

Für das laufende Geschäftsjahr geht die Allianz davon aus, den stetigen Wachstumskurs der Vorjahre fortzusetzen. Erwartet wird auf Basis der Wechselkurse des Jahres 2001 ein Anstieg der gesamten Beitragseinnahmen im Versicherungsgeschäft um gut 4 Prozent sowie ein Jahresüberschuss von gut 3 Milliarden Euro.

Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:

Soweit wir in dieser Meldung Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren hier nicht aufgeführten Gründen, können sich eventuelle Abweichungen aus Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, vor allem in Allianz Kerngeschäftsfeldern und –märkten, ergeben. Sie können auch aus dem Ausmaß oder der Häufigkeit von Versicherungsfällen, Stornoraten, Sterblichkeits- und Krankheitsraten bzw. –tendenzen resultieren. Auch die Entwicklung der Finanzmärkte und Wechselkurse sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere von steuerrechtlichen Regelungen können einen Einfluss haben. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.