Allianz Gruppe steigert Jahresüberschuss (aus fortgeführten Aktivitäten) 2009 um 13 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro und zeigt Stärke in schwierigen Zeiten

Hinweis: Die endgültigen Geschäftsjahreszahlen wurden am 19. März 2010 (Veröffentlichung des Geschäftsberichts) bekannt gegeben. Im Vergleich zu den am 25. Februar 2010 veröffentlichten vorläufigen Zahlen haben sich keine materiellen Veränderungen ergeben.

Die Allianz Gruppe hat heute trotz schwieriger weltwirtschaftlicher Lage ein gutes Ergebnis für das Geschäftsjahr 2009 vorgelegt. Auf Basis vorläufiger Zahlen stieg der Gesamtumsatz im Berichtsjahr um 5,2 Prozent auf 97,4 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis lag bei 7,2 Milliarden Euro oder 147 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Die operativen Geschäftsfelder des Unternehmens bewältigten in den ersten zwei Quartalen eine der schwankungsreichsten Marktsituationen der Geschichte und verzeichneten ein positives Wachstum sowie eine dynamische Ergebnisentwicklung in der zweiten Jahreshälfte.

Die anhaltende Ertragskraft der operativen Segmente, unterstützt durch geringere Abschreibungen im Zuge der Erholung an den Kapitalmärkten, trugen zu einem Jahresüberschuss aus fortgeführten Aktivitäten von 4,7 Milliarden Euro bei. Dies entspricht einem Anstieg um 13,2 Prozent gegenüber 4,2 Milliarden Euro im Jahr 2008.

Die Allianz wies zum Ende des Geschäftsjahres 2009 nach Dividendenabgrenzung eine verbesserte Solvabilitätsquote von 164 Prozent aus. Auf vergleichbarer Basis entspricht dies einem Anstieg um 7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr; zudem liegt die Solvabilitätsquote damit unverändert innerhalb des Zielkorridors von 150 bis 170 Prozent. Das diversifizierte Geschäftsmodell der Allianz Gruppe hat sich in diesen turbulenten Zeiten als belastbar erwiesen, wie die sehr stabile Solvabilitätsquote in den vergangenen zwei Jahren belegt.

Per Ende 2009 stieg das Eigenkapital um 19 Prozent auf 40,2 Milliarden Euro. Der Vorstand wird dem Aufsichtsrat der Allianz SE eine Anhebung des Dividendenvorschlags um 17 Prozent auf 4,10 Euro empfehlen, nach 3,50 Euro im Vorjahr.

Michael Diekmann, Vorsitzender des Vorstands der Allianz SE, sagte: "2009 war ein wichtiges und erfolgreiches Jahr für die Allianz Gruppe. Die Finanzkrise hat ohne Zweifel unser Ergebnis beeinflusst. Dennoch ist es uns gelungen, Quartal für Quartal eine sehr solide und stabile Leistung zu zeigen. Unsere Kunden wie auch Mitglieder anderer Interessengruppen schätzen besonders diese Zuverlässigkeit."

Um die Kerngeschäftsfelder besser wider zu spiegeln, hat die Allianz Gruppe im vierten Quartal eine neue Segmentberichtsstruktur eingeführt. Das Asset Management wird nun als eigenständiges Segment ausgewiesen. Das Bankgeschäft und die alternativen Investments werden gemeinsam mit der Holding- und der Treasury-Funktion im neuen Segment "Corporate und Sonstiges" zusammengefasst.

2009 wies dieses Segment einen operativen Verlust von 1,0 Milliarden Euro aus. Dies resultiert vor allem aus der Holding- und Treasury-Seite aufgrund niedrigerer Nettozinseinnahmen und eines schwachen US-Dollar.

Das stagnierende wirtschaftliche Umfeld belastete den Umsatz in diesem Segment, so dass die Bruttoprämieneinnahmen um 2 Prozent auf 42,5 Milliarden Euro sanken. Dennoch konnte die Allianz 2009 ihr Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft in Australien, der Region Asien-Pazifik, Südamerika und Großbritannien mit attraktiven Margen ausbauen.

Das operative Ergebnis belief sich auf 4,1 Milliarden Euro, ein Rückgang um 28 Prozent gegenüber 5,6 Milliarden Euro im Jahr 2008. Die beiden wesentlichen Faktoren hierfür waren ein um 0,6 Milliarden Euro niedrigeres operatives Anlageergebnis sowie ein um 0,7 Milliarden Euro geringeres technisches Ergebnis.

Die Schaden-Kosten-Quote betrug 97,4 Prozent und lag damit 2,0 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Auch wenn die Versicherungseinheiten in Deutschland und Frankreich sowie das Kreditversicherungsgeschäft weiterhin von einem weichen Markt geprägt werden, zeigten sie eine positive Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte.

"In der ersten Jahreshälfte standen wir vor außerordentlichen Herausforderungen", so Oliver Bäte, Mitglied des Vorstands der Allianz SE. "Dennoch ist unser Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft gut aufgestellt, um 2010 von einer Verbesserung zu profitieren, nachdem das operative Ergebnis eine positive Entwicklung in den letzten beiden Quartalen des Jahres verzeichnete."

Die statutorischen Prämieneinnahmen im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft übertrafen im Jahr 2009 die Marke von 50 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 11 Prozent von 45,6 Milliarden Euro auf 50,8 Milliarden Euro. Insbesondere eine starke Entwicklung in Italien, Deutschland, der Region Asien-Pazifik und den USA war hierfür maßgeblich.

Insgesamt hat sich das operative Ergebnis im Jahr 2009 auf 2,8 Milliarden Euro mehr als verdoppelt, nach 1,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Entscheidend für diese Entwicklung war ein Anstieg im Anlageergebnis von 1,7 Milliarden Euro.

"Dieses Geschäftssegment hat ein außergewöhnliches Wachstum im letzten Jahr verzeichnet, dank eines zunehmend hohen Interesses der Kunden an unseren Produkten", sagte Bäte. "In einem unsicheren Marktumfeld suchen Lebensversicherungskunden nach Sicherheit und Unternehmen, denen sie vertrauen können."

Im Jahr 2009 übertrafen die insgesamt verwalteten Anlagen 1.200 Milliarden Euro. Die für Dritte verwalteten Anlagen beliefen sich auf 926 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von mehr als 31 Prozent im Vergleich zu 703 Milliarden Euro in 2008. Die Nettozuflüsse bei Drittgeldern erreichten mit 84 Milliarden Euro ein Rekordniveau.

Der Provisionsüberschuss stieg um fast 25 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro gegenüber 2,9 Milliarden Euro im Jahr 2008. Damit erhöhte sich das operative Ergebnis auf 1,4 Milliarden Euro, ein Anstieg um 51,3 Prozent von 926 Millionen Euro im Vorjahr.

Die für Dritte verwalteten Anlagen stiegen sowohl im Renten- als auch im Aktienbereich. Das Rentengeschäft wuchs um 31 Prozent auf 785 Milliarden Euro. Das Aktiengeschäft beendete das Jahr mit einem Plus von 37 Prozent auf 140 Milliarden Euro, wozu auch die Verbesserung der Marktwerte der verwalteten Anlagen beitrug.

Das Kosten-Ertrags-Verhältnis, eine Schlüsselgröße für die Effizienz des Segmentes, konnte den Vergleichswert der Wettbewerber übertreffen und betrug im Durchschnitt 62,0 Prozent in 2009, 6 Prozentpunkte besser als im Vorjahr.

"2009 war ein sehr erfolgreiches Jahr für unser Asset Management, mit einem außergewöhnlichen vierten Quartal und einer exzellenten Anlageperformance bei PIMCO", sagte Bäte.

"Hinsichtlich der Kennzahlen im Geschäftsjahr 2010 wollen wir wieder an das operative Ergebnisniveau von 2009 anschließen. Wegen des weiterhin volatilen Marktumfelds kann es aber keine Punktprognose geben. Allein die Veränderung unserer Schaden-Kosten-Quote um einen Prozentpunkt beeinflusst unser operatives Ergebnis um rund 400 Millionen Euro. Entsprechend aufmerksam wird das Management auch in diesem Jahr neben der Anlagepolitik die Schaden-Kosten-Quote im Fokus haben", kommentierte Diekmann.

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen hier zur Verfügung gestellt wird.