Die Wachstumsraten der beiden anderen Hauptanlageklassen waren niedriger – aber immer noch beeindruckend: Versicherungen und Pensionen erreichten ein Plus von 8,1%, was hauptsächlich auf den Anstieg der zugrundeliegenden Vermögenswerte zurückzuführen ist, und die Bankeinlagen stiegen um 6,4%. Tatsächlich verzeichneten alle Anlageklassen ein Wachstum, das deutlich über ihrem langfristigen Durchschnitt seit der Großen Finanzkrise (GFC) lag. Eine weitere Besonderheit des Jahres 2019: Über all die Jahre hinweg wurde die regionale Wachstumsrangliste von den Schwellenländern dominiert. Nicht so im Jahr 2019. Die Regionen, die das schnellste Wachstum verzeichneten, waren bei weitem die reichsten: Nordamerika und Ozeanien, wo das Brutto-Geldvermögen der Haushalte um jeweils rekordverdächtige 11,9% zunahm. Infolgedessen konnten die Schwellenländer das dritte Jahr in Folge nicht schneller als die reicheren Länder wachsen. Der Aufholprozess ist ins Stocken geraten.
Dieselbe Geschichte dürfte sich im Jahr 2020 wiederholen – nur ins Extrem gewendet. Als Covid-19 die Weltwirtschaft in die tiefste Rezession seit 100 Jahren stürzte, legten Zentralbanken und Finanzbehörden auf der ganzen Welt beispiellose geld- und fiskalpolitische Hilfspakete auf und schirmten so die Haushalte und ihr Geldvermögen vor den Folgen einer Welt in Unordnung ab. Wir gehen daher davon aus, dass die privaten Haushalte ihre Verluste aus dem ersten Quartal wettmachen konnten und bis zum Ende des zweiten Quartals 2020 einen leichten Anstieg des globalen Geldvermögens um 1,5% verzeichneten; Hauptreiber der Entwicklung sind die Bankeinlagen, die dank großzügiger öffentliche Unterstützungsprogramme und vorsorglicher Ersparnisbildung um kräftige 7,0% zunahmen. Es ist damit sehr wahrscheinlich, dass das Geldvermögen der privaten Haushalte im Jahr 2020, dem Jahr der Pandemie, im Plus enden wird.